Dienstag, Februar 24, 2009

Tag 8: Montreal

Montreal. Eine Stadt, die man in der Schweiz vermuten, in Frankreich suchen aber nur in Kanada finden wird. Denn während Toronto ohne weiteres den USA beitreten könnte ohne, dass es auch nur irgendjemand merken würde, ist Montreal anders. Enge , geschwungene Straßen , auf denen jeder US Amerikaner Platzangst bekommt. Alte , aus Stein gebaute Häuser, unverputzt und Jahrhunderte alt, der Duft von Flammkuchen und französischem Quebec in der Luft. 

In der Undergroundcity, die man sich etwa so wie das untertunnelte München um den Marienplatz vorstellen darf, reihen sich Bäcker und Konditoren Reihe an Reihe. Frische Croissants, Torten, Kuchen, Pralinen, die man in US Amerika wohl in dieser Häufung wirklich lange suchen muss finden sich hier auf engstem Raum. Da stört es dann auch kaum mehr, dass offensichtlich erst gar nicht versucht wird, die Straßen und Gehwege richtig zu räumen.

Es schneit. Immer noch. Wenn ich recht überlege, hat es eigentlich nie aufgehört. Tagsüber ist Montreal verhangen von Schneewolken und Nebel, ihr seht es auf den Bildern. Erst nachts mit all den Lichtern wird daraus eine zauberhafte Winterwunderwelt. Die einem mit – 8 Grad und einem gehörigen, wohl aus Chicago importierten, Wind ganz schön zu schaffen macht. 

Klar, dass wir dem zumindest für ein paar Stunden entfliehen wollten. In den Biodome. Eine riesige Kuppel unter der eine künstliche Atmosphäre mit tropischen Klimabedingungen herrscht – mit all dem Zubehör: von Kroki bis Kakti.
 Ein Parkplatz ist schnell gefunden und erst am Zahlautomaten klebt dieses böse Schild, welches besagt, dass der Frankokanadier am Montag lieber ausschläft und deswegen seinen Biodome auch nicht aufsperrt.

Der Mittag bringt die Erkenntnis, dass Mc Donalds in Quebec etwas anders ist als im Rest dieses Kontinents. Die Burger erinnern hier eher an ihre europäischen Varianten und haben natürlich bescheuerte französische Namen. „ Junior Poulet“ für den Chickenburger – da muss man erstmal drauf kommen. Aber was erwartet man schon von einer Sprache in der die Europäische Union mit UE , die USA aber mit EU abgekürzt werden….

Wir parken in der Stadt, nahe dem, natürlich zugefrorenen, Hafen und streunen noch eine Stunde durch die Gassen der Stadt. Nachdem Florians Versuch 3 Postkarten für 75 Kanadische Cent (in Euro also wohl noch nicht mal messbar) mit Kreditkarte zu zahlen abgelehnt wird peitscht uns der eisige Wind recht schnell zurück ins Auto.  

Fahrer Florian legt den Rückwärtsgang ein, fährt ein Stück zurück, Krawumm, ein ordentlicher Kracher gepaart mit einem beständigen Hupen. „Du bist der voll hinten drauf gefahren“ erklärt Jonas dem sichtlich irritierten SUV Kommandanten. Tatsache. In dem Moment als wir ausparken wollten, hatte eine werte Dame in ihrer Limousine die grandiose Idee dicht hinter uns einzuparken. Wer genau jetzt schuld ist, man weiß es nicht, auf jeden Fall befindet sich auf ihrem ohnehin schon hässlichen Wagen jetzt eine unschöne Delle mit Signatur eines Ford Escape. Auch wenn der Name des Wagens es nahelegt entschließen wir uns natürlich nicht zur Flucht sondern tauschen erst einmal Adressen und weitere Daten aus (O-Ton Jonas: „Wenn man so schnell an die Nummer einer attraktiven Frau kommt muss ich mir glatt auch noch ein oder zwei Rostlauben zulegen“). An unserem Wagen findet sich nichtmal ein Kratzer. Das hochwertige Ford-Plastik am Heck ist eben ein wenig elastischer als so manche leid-geprägte Motorhaube.

Damit genug für heute. Während ich hier in vorbildlicher Manier wie jeden Abend den Blog verfasse widmen sich die zwei Herren seit nunmehr 3 Stunden der Völlerei (Gerüchten zufolge in der passende benannten „Rue di Voeller Ei“) und gehen Geldausgeben. Der morgige Tag dürfe auch kaum billiger werden , schließlich will man Skifahren/ Snowboarden. Ich hingegen werde mich von solchen niederen Aktivitäten fernhalten und einen kulturellen Streifzug durch die Stadt einplanen. Welche geistigen Ergüsse das wiederum zur Folge hat lest ihr morgen einzig und allein hier. Bis dann.

1 Kommentare:

Am/um 24 Februar, 2009 09:38 , Anonymous Anonym meinte...

hey bruder,
fahr doch au mit ski oder snowboard des macht doch beschtümmpt mortz gaudi=D
schöne grüße aus dem arschkalten verschneiten augsburg
ps du könntest mir au billige klamotten mitbringen=D=D

 

Kommentar veröffentlichen

Links zu diesem Post:

Link erstellen

<< Startseite