Samstag, Februar 21, 2009

Tag 5: Detroit - Niagarafälle - Toronto

Hi / Bonjour.

Willkommen im Land der Zweisprachigkeit. Willkommen in Kanada. Um Punkt 7 erheben sich drei Mitteleuropäer und traben in Richtung Frühstücksraum.“Complimentary Breakfast“ in einem 55 Dollar Motel, das wissen wir bereits, verheißt normalerweise nichts Gutes. Wir werden positiv überrascht. Neben einer Self Service Waffelmaschine finden sich dort doch tatsächlich auch Äpfel. Zumindest nehme ich an, dass dieses knallrote Ding einen Apfel darstellen soll. Nach 3 Mal anfassen war ich dann voll der Überzeugung, dass es kein Plastikimitat sein kann. Gegessen hab ich ihn noch nicht, zu sehr reizt mich die Vorstellung dass dieses Stück Etwas in 3 Monaten immer noch exakt so aussieht wie heute.

Nach 10 Meilen Motown Detroit ist es dann auch schon so weit. Zur “Bridge to Canada” rechts abbiegen. Machen wir doch glatt – und zahlen erneut. 4 Dollar später finden wir uns auf dem Gelände einer Duty Free Tankstelle wieder. Dass wir uns also gerade Zugang zu zu günstigem Sprit erkauft haben merken wir erst auf der Ausfahrt. Zu spät. Wobei die Beschreibung „günstiger Sprit“ nicht ganz korrekt ist. Bei 1,68 Dollar pro Gallone, das macht also 32 Cent für den Liter Super, muss man dann beim zollfreien Tanken eigentlich noch was rausbekommen.

 Der Grenzbeamte schaut sich unsere Deutschen Reisepässe an und fragt erst mal woher wir denn kommen. Ähm? Botswana. Deswegen der deutsche Reisepass. Ich darf an dieser Stelle kurz unseren ehrwürdigen Ex-Ministerpräsidenten zitieren: „Verwechseln sie mir Deutschland bitte nicht mit Botswana!“ 

Nachdem wir auch versichert haben, dass wir außer Flo‘s explosivem Äußerem keine weiteren Sprengstoffe mit uns führen und auch weder Boden sondern allenfalls synthetische Äpfel einführen wird uns der Zugang zu diesem Land gestattet. 

Spötter würden behaupten der Kanadier habe die anderen Maßeinheiten, also Kilometer und Liter statt Meilen, Gallonen und Stunzen, nur eingeführt, damit der unbedarfte Weltbürger wenigstens irgendwann merkt dass er nicht mehr in den USA sein kann. 
 Die Straßen:300 Kilometer gerade aus, kein Verkehr, breit. Tempolimit. Nach der Grenze das erste Lokal – ein McDonalds, dicht gefolgt von Wendy‘s. Die Unterschiede sind also marginal.

Kanadas Niagarafälle sind so, wie man sie sich auch in den USA erwarten würde: Es gibt ein Casino, dutzende Hotels, tonnenweise Touristenfallen (etwa die Schmetterlingsschau. [Gruß nach Australien…] Das sind natürlich Dinge die man als aller erstes mit den Niagarafällen in Verbindung bringt), Parkplätze für 9 Dollar in der Nähe und hey, tatsächlich auch noch diese Wasserfälle. 
Viele werden ja behaupten, dass der Februar nicht unbedingt die ideale Reisezeit für einen Roadtrip sei. Mag sein. Aber die Falls inmitten von Schnee und Eis zu sehen – unbezahlbar.
 Leider auch ziemlich unaushaltbar, bei – 5 Grad, Regen und einem Wind der sich anfühlte wie direkt aus der Antarktis. Wir waren wohl noch nie im Leben innerhalb von 20 Minuten so ausgefroren, sodass wir trotz der unbeschreiblichen Schönheit dieser Naturgewalten zum Auto rannten und bibbernd auf das Einsetzen der Heizung hofften.  

Unser Hotel in Toronto befindet sich aus Gründen der Bezahlbarkeit 20 Kilometer außerhalb. Wobei außerhalb wohl nicht ganz richtig ist, denn die Metropolregion Toronto hat 8,5 Millionen Einwohner. Also warum 150 Dollar pro Nacht abdrücken, wenn man für die Hälfte genauso gut wohnen kann? Nach Fitnesssession und Pool/Whirlpool-Besuch rundeten wir den Tag mit einer üppigen Mahlzeit bei Boston Pizza ab. Wie wir jeden Tag so unkompliziert tolle Lokale finden? Hier ein kleiner Guide. 1. Verlassen sie den Parkplatz ihres Hotels und begeben sie sich auf die Straße 2. Folgen sie der Straße solange bis sie eins der unzähligen Restaurants anspricht. 3. Begeben sich auf den Parkplatz dieses Restaurants. Done.

Das amerikanische Straßensystem im Schachbrettmuster hat enorme Vorteile. Verfahrer kann man so mal ganz galant ausbügeln, es gibt schließlich nur Nord oder Süd, West oder Ost. Die Straße an der unser Hotel liegt ist mit Sicherheit mehr als 30 Kilometer lang. Richtig. 1 Straße, immer gerade aus. 30 Kilometer.

 Morgen werden wir diese Straße entlang fahren, 2-mal abbiegen und uns dann in Torontos Innenstadt wiederfinden. Ob die was zu bieten hat, lest ihr hier. 

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