Sonntag, März 01, 2009

Sightseeing in New York

Die Erkundung von New York City hatte ich euch gestern versprochen. Die Frage war nur, wo sollten wir anfangen, es gibt einfach so verdammt viel was man sich anschauen kann. Nachdem wir bis um halb 11 gepennt hatten wurde die Wahl nun erst recht zur Qual, weil es war klar, dass wir nicht alles schaffen würden. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen einfach mit der Metro zum Madison Square Garden zu fahren und uns dann spontan für das erste Highlight zu entscheiden. Die Wahl viel auf das Empire State Building, da selbiges nur zwei Straßen weiter steht.
Gestern hab ich noch darüber geschrieben, dass das Wetter zwar nicht toll war aber immerhin warm sei. Heute war es genau umgekehrt, die Sonne schien zunächst und es war sau kalt. Ganz klar, die Sonne scheint, also nehmen wir keine Jacken mit, ein Pulli muss reichen. Diese Entscheidung haben wir aber spätestens dann bereut, als wir auf dem Dach des Empire State Building standen und uns der eisige Wind um die Ohren pfiff.

Am Fuße des höchsten Gebäudes von New York spricht uns ein Mann an (wie fast immer an Wolkenkratzern, für die man Eintritt zahlen muss…). Ob wir rauf wollen frägt er, klar wollen. Ja er hätte da ein Angebot. Empire State Building, Schifffahrt zur Freiheitsstatue und Ellis Island, sowie einen zwei Tages Buspass für die roten wir-machen-einen-auf-London-Touri-Busse. Er rechnet uns ein bisschen was vor, erzählt ein bisschen was über dieses Rundumwohlfühlpaket und bringt uns letztendlich dazu drei dieser Pakete zu kaufen. 73$ kostet das pro Mann und natürlich kann man mitten auf der Straße mit Kreditkarte zahlen, was für eine Frage, immer diese Europäer…

Auf geht’s, wir haben noch nicht genug Bilder aus großer Höhe auf die Metropolen Nordamerikas. Nach mehreren Schlangen (Security; Voucher gegen Eintrittskarten tauschen; Foto vor der grünen Leinwand machen, damit man die Skyline reinphotoshoppen kann; Karten kontrollieren; erster Aufzug; nochmal Karten kontrollieren; zweiter Aufzug) sind wir endlich oben. Man möchte sich gar nicht vorstellen wie lange man dafür braucht, wenn man tatsächlich so verrückt ist und den Big Apple während der Hauptreisezeit bereist.

Oben angekommen bietet sich wie immer eine gigantische Aussicht auf die ganze Stadt, auch wenn das Wetter mittlerweile eher zu wünschen übrig lässt. Nachdem genug Fotos geschossen und genug Speicherplatz verfilmt wurde, geht’s auch schon wieder runter, der Wind und die Kälte in Verbindung mit dem fehlenden Jacken und unseren verstopften Nebenhöhlen laden nicht gerade zum Verweilen ein.

Mein Magen meldet mir eindeutig, es ist Mittag durch. Also auf zum nächsten Italiener, Pizza soll es heute sein, nachdem wir aufs Frühstück verzichtet haben, kommt die gerade recht. In der wohligen Wärme der Fressbude entscheiden wir uns dazu zurück zum Hotel zu fahren und unsere Jacken zu holen, man muss der Erkältung nicht auch noch Vorschub geben.

Gesagt getan, Flo und ich entscheiden uns dazu heute diese Freiheitsstatute zu begutachten und vielleicht noch einen Teil der Stadtrundfahrt mitzunehmen. Koto möchte lieber sein eigenes Ding durchziehen und bleibt auf der Strecke. Wer wissen will was er für Abenteuer erlebt hat, der muss wie früher bei den „5 Freunde“ Büchern woanders weiterlesen. Wer cool sein will, der liest einfach hier weiter!

Wie schön, die Linie 1 der Metro fährt direkt zum Pier der Liberty Island Fähren. Auf der Fahrt werden wir Zeuge einer kreativeren Methode um Geld zu erbetteln, als die die wir bisher so erlebt hatten. Bis heute beschränkten sich die Versuche auf „Got change?“ oder auf „They stole all my stuff and I don’t have a place to go, do you got some change?“. Heute änderte sich dies. Eine A-Capella Band, die sogar Teddy Buckland und seine Jungs ins Schwitzen gebracht hätte erheiterte die Fahrt mit einer Gesangseinlage und einem etwas seltsam anmutenden Klingelbeutel. Laut Florian gibt’s sowas wohl auch in London, ich kannte es auf jeden Fall noch nicht und fand’s klasse.

South Ferry, so heißt die Haltestelle an der wir eigentlich hätten aussteigen sollen, plötzlich aber sind wir die einzigen zwei in der Metro und dann fahren wir seltsamer Weise wieder zurück Richtung Uptown. Was war schiefgelaufen? Ganz einfach, wie wir später rausgefunden haben waren wir nicht in einem der ersten 5 Wagen und nur aus denen kann man bei South Ferry aussteigen, die restlichen haben keinen Bahnsteig. Tja, man lernt eben nie aus.

Kurze Zeit später finden wir uns am Battery Park wieder, hier sollte eigentlich eine Fähre nach Liberty Island ablegen. Zumindest lassen das die vielen ich-bin-eine-Freiheitsstatue-Pantomimen und die Straßenverkäufer vermuten. Hier legen tatsächlich auch die Fähren ab, aber nicht die, die wir brauchen, weil wir haben Tickets für die NYC-Watertaxis gekauft, eine halbe Stunde Fußmarsch entlang des Wasser sollte uns zum richtigen Pier bringen sagt uns die leicht übergewichtige Kassiererin. Wir hoffen, dass sie von ihrem Tempo ausgegangen ist und machen uns auf den Weg. Und wir haben Glück, nach 20 Minuten erreichen wir, ohne dem netten Schwarzen Mann eine Rolex abzukaufen, den richtigen Pier.

Nach kurzer Zeit geht die Reise los, ein knallgelber Katamaran soll uns zur Statue bringen. Mit uns an Bord eine Handvoll Asiaten, ein paar Europäer und zwei Busse voll „Sorority Sisters“. Wer nicht weiß was das ist, das sind die weiblichen Studentenverbindungen. Die hier heißt „Pi Beta Psi“ und kann richtig feiern wie es scheint. Passt aber super zu der Crew unseres Wassertaxis, Julie heißt die quietsch fidele hippe Reiseleiterin und ihr Kollege heizt den Passagieren gleich mal ordentlich ein „How do you feeeeel?“. Wuhu, hier kommen die Schwestern endlich dazu ihre bisherige Zurückhaltung aufzugeben und lautstark zu antworten. Das ist halt Amerika, aber irgendwie war’s cool…

Die Tour war wirklich sehr unterhaltsam und total interessant, nur eins ist schade, man betritt die Inseln nicht, sondern ankert nur kurz davor, damit Fotos gemacht werden können, während im Hintergrund die Nationalhymne gespielt wird. Nach einer dreiviertel Stunde ist die Fahrt auch schon wieder rum und es wird wieder am Pier 17 angelegt.

Wieder machen wir uns zu Fuß auf den Weg, da der Sightseeing Bus überfühlt ist und wir sowieso ein bisschen woanders hinwollten. Die Wall Street ist diesmal das Ziel. Man merkt, es ist Samstag, die Straßen sind bis auf Touristen absolut leergefegt.
Nach einer kurzen stipvisite am Ground Zero machen wir uns auf den Heimweg zum Hotel. Die Tatsache, dass wir von zwei Einheimischen angesprochen werden wo denn die J bzw. die AMC fährt, lässt es fast wie ein Wunder erscheinen, dass wir ohne größere Komplikationen doch in die richtige Metro eingestiegen und zügig wieder im Hotel sind. Wie kann man eine Subwaystation so kompliziert gestalten, dass sich nicht einmal die Einwohner von New York zurechtfinden?!?

Wie auch immer, wir sitzen jetzt auf jeden Fall auf unseren Betten und schauen uns das Hockeyspiel im Fernsehen an, wenn wir es schon nicht live miterleben können… Was und wo wir heute essen werden wissen wir selber noch nicht und ob wir tatsächlich noch die Clubwelt von NYC unsicher machen ist im Moment alles andere als sicher.

Die weitere Gestaltung des Abends und die Highlights unserer morgigen Busrundfahrt werdet ihr dann wie immer hier lesen können!

Grüße aus New York City, Jonas

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