Dienstag, September 30, 2008

Bilder von Tag 14












Tag 14: Las Vegas

Zuerst hat mir Samantha ihre Telefonnummer gegeben. Dann wollte Najda mit mir aufs Zimmer kommen. Und dann diese Japaner-Twins die sich wirklich ordentlich aus der Schale geworfen hatten um mich zu überzeugen. So viele Telefonummern. Ich weiß echt nicht welche ich da nun anrufen soll.

In Las Vegas hat man eine neue Beschäftigung für die amerikanische Lieblingsminderheit ,den Mexikaner, gefunden. Statt Tacos zu verkaufen oder an der Supermarktkasse mit seinem lustigen Akzent für Aufmerksamkeit zu sorgen, verteilt er jetzt Zettelchen an Touristen. So offensiv wie möglich. Auf diesen Zetteln werben junge hübsche Damen um einen Besuch auf einem Hotelzimmer nach Wahl. Wo sie sich dann ganz schnell ausziehen um sich noch schneller wieder anzuziehen.

Mehr ist nicht. 

Denn in Las Vegas ist Prostitution verboten. Und da amerikanische Gesetzgebung etwa genauso viel Sinn macht wie Senf auf einer Waffel gefüllt mit leckerstem Eis, hat das auch einen Grund. Las Vegas hat mehr als 400.000 Einwohner. In allen kleineren Orten in Nevada ist das ganze Gewerbe legal und erregt dort nicht nur die Aufmerksamkeit der Besucher.

Las Vegas muss man sich wie eine Mischung aus dem Paradies und einem polnischen Autohändler vorstellen. Alles glänzt, glitzert und blendet wunderschön und gleichzeitig hat man ständig das Gefühl, dass jeder versucht einen über den Tisch zu ziehen und auszunehmen. 
Und damit liegt man wohl garnicht so falsch. Auch wenn die Casions, die man ja aus sämtlichen Kinofilmen kennt ,wirklich langweilig sind. Den Hauptbestandteil machen Zockomaten aus , die aber nicht mehr mit Cents sondern mit noch viel langweiligeren Spielkarten gefüttert werden wollen. Davor sitzen Senioren ohne Enkel. Oder Senioren ohne Anstand. Mit Enkeln. Die Spiele, die wohl die Krone der Langweiligkeit genauso jedes Jahr gewinnen würden wie die Kastelruther Spatzen die Krone der Volksmusik könnten auch der Spielesammlung 300 Spiele für Windows 95 entsprungen sein. Zum Pokern bin ich zum Glück zu blöde, und auch Jonas hat sich bisher zurückgehalten, ihr Frauen da draußen, es ist also noch Geld zu holen im Falle einer Heirat mit anschließender Scheidung!

Dass Las Vegas eine Stadt der Gegensätze ist setzt sich auch beim Publikum fort. Neben wirklich hübschen Gestalten aus den unterschiedlichsten Ländern Asiens findet sich hier auch die Spezies des deutschen Pauschaltouristen wieder, der am liebsten in Feinripp mit dem guten Oettinger Bier am Schwenkgrill tafelt aber eben auch mal dieses Amerika ausprobieren wollte, weil das ja zurzeit alle machen. Und der RTL Shop hatte da so eine günstige Reise im Angebot…

Im Ernst. Wir haben mittlerweile ein Auge für unsere Bundesbürger. Und meistens liegen wir auch richtig. Gewisse besonders hässliche Frauenfrisuren oder Männerbärte würde einfach kein anderes Volk tragen. So wundert es dann nicht, dass im Outletcenter Deutsch mit allen seinen Mund und Abarten die wohl meist gesprochenste Sprache ist. Und hey, auch wenn der Typ vor dir in Hawaiihemd und gelben Shorts wirklich scheiße aussieht, sei vorsichtig beim lästern – er könnte dich verstehen.

Die Grand Canyon Plage hat sich also fortgesetzt und wir freuen uns wirklich auf LA, wo hoffentlich nicht jeder 3.er aus einer der vielen deutschen Ländereien stammt. Hier fällt auch erst auf ,was für affige Dialekte es denn in den deutschen Landen so gibt. In Internetforen werden ja viele Klischees ausgebaut und verbreitet, im Besonderen über Amerika.Etwa dass man die Amerikaner kaum versteht. Aber bisher haben wir wirklich von Chicago bis Las Vegas jeden verstanden, ich glaube nicht ,dass ich das nach einer Ostdeutschland tour behaupten könnte.

Wir haben heute Hotels gewechselt. Vom Southpoint etwas ausserhalb sind wir ins „New York New York“ direkt am Strip gezogen. Was sich geändert hat ? Naja, wir haben jetzt ein Zimmer im 20. Stock und direkten Blick aus dem Fenster auf den Strip. Und. Unser Fernseher hat nur noch 24 statt 42 Zoll , das Internet kostet 14 Dollar pro Tag. Doch bis wir mal im richtigen Raum waren verging einiges an Zeit. Wir hatten ein Special gebucht, das ein kostenloses Upgrade von der günstigsten Raumkategorie auf einen Raum mit Stripview beinhaltete. Nur wusste das die Angestellte nicht. Beschäftigte in Amerika sind entweder stets komplett ungebrieft, bescheuert oder sie stellen sich einfach dumm um den Kunden zu verarschen. Das war bei der Autovermietung schon so (Das kostet jetzt extra! Nein es steht in unserem Vertrag! Das kostet jetzt extra! Nein es steht in unserem Vertrag! Okay!) und setzte sich heute fort. Unser Blick aus dem Zimmer fiel natürlich nicht auf den Strip sondern auf den Pool. Das mag für Spanner sicherlich interessant sein, wir wollten dann doch lieber die Lichter sehen. Also. Zurück zur Rezeption, eine halbe Stunde Wortgefecht samt eingeschaltetem Manager später – geht klar. Also. Alle Koffer raus,runter, rauf ins andere Hochhaus, ahhhhh 34. Stock, Stripview und…moment mal… EIN Bett. Ich überspringe jetzt den Abschnitt und merke einfach an ,dass wir mittlerweile beides haben. 2 Betten und Stripview. 

Als wir abends noch eben in der „Bar“ vorbeischauten, versprachen wir uns alkohlreiche Exzesse. Beziehungsweise ,um ehrlich zu sein, nein, eigentlich nicht. Das wäre auch nicht berechtigt gewesen. Sie haben dort wohl jeden Alkohol der Welt. Aber für 11 Dollar für einen Cocktail kann man sich mehr erwarten als, und jetzt haltet euch fest. Tobi hat tatsächlich das unfassbare gewagt und einen dieser schottischen Whiskeys bestellt, die von Trollen gebraut und dann in Eichenfässer 309 Jahre gelagert werden bis ihre harte Stammwürze auf ihr knuffig-süß-herzhaftes Aroma durchschlägt. Er bekam ihn auch. In Plastik. Ich habe lange nach einem Vergleich überlegt was in der Welt stilloser sein könnte, mir ist nichts eingefallen. Aber hey, wir hätten auch früher draufkommen können, dass da etwas nicht stimmt. Denn in einer Whiskeybar kommt schließlich auch immer passende Musik, nämlich Schottenrock.

Wer nach all meinen Gemeinheiten immer noch auf das wirklich ,wie ihr an den Bildern erkennen könnt, großartige, Las Vegas hat darf morgen gerne wieder dabei sein. Bis dann! 

Montag, September 29, 2008

Bilder von Tag 13


















Tag 13: Kingman - Las Vegas

Nach über 3000 km quer durch die USA ging es heute nach Las Vegas, unser letzter Stop vor LA, dem Ende unserer Reise. Auch heute haben wir den Tag mit einem reichhaltigem amerikanischem Frühstück begonnen, sprich es gab wässrigen Orangensaft, geschmackslosen Kaffee, Muffins und Toast mit „Marmelade“… Naja, besser wie nichts^^ Wie auch immer, bei recht frischen 30° ging‘s rauf auf die Oatman Road. Für die, die sich mit der Geschichte der Route 66 noch nicht auseinandergesetzt haben, sollte hier erwähnt werden, dass dieser Teil der Motherroad der schönste, bekannteste und wohl heißeste Abschnitt überhaupt ist. Waren die Temperaturen am Anfang ja noch durchaus angenehm warm, so änderten sich diese doch erheblich, als wir uns auf wunderschönen Serpentinen dem netten Dörfchen Oatman näherten. 97° Fahrenheit, also gute 36° Celsius zeigte mir der Bordcomputer an, da kam dann sogar die Klimaanlage ins Schwitzen. Hatten wir uns die letzten Tage immer wieder über die Eintönigkeit der amerikanischen Interstates unterhalten, so wurden wir heute endlich für unsere Geduld belohnt. Man hätte fast meinen können, man befinde sich in den spanischen Pyrenäen, ein kurvenreicher Pass mit einem Ausblick, der die vielen extrem hässlichen Käffer, die wir auf unserem Weg übernachtungstechnisch aufsuchen mussten, vergessen lässt. Nur die Harleys und die top hergerichteten Oldtimer erinnern einen dann doch wieder daran, dass man sich im Herzen der vereinigten Staaten befindet. Aja, nicht zu vergessen die „Vorsicht, 15mph“-Schilder, die den geneigten Rennfahrer vor jeder noch so harmlosen Kurve wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen. Toller Motor, tolles Wetter, tolle Straße, aber eine Automatik, die wohl eher zum Opel Admiral von Oppa passt. Sei‘s drum, Spaß hat’s trotzdem gemacht! Man kommt sich ein bisschen vor wie im alten Westen, wenn man an heruntergekommenen Goldminen vorbeikommt und am Wegrand eigentlich nur Kaktii und Steine sieht.

Dieser Eindruck hat sich aber erst so richtig manifestiert, als wir in Oatman eingetroffen sind. In diesem Dorf scheint die Zeit tatsächlich in irgendeiner Weise stehengeblieben zu sein. Hier laufen die Mulis auf der Straße frei herum und am frühen Nachmittag gibt es jeden Tag eine „wilde Schießerei“ auf offener Straße. Aber die findigen Geschäftsleute von Oatman haben sich noch mehr ausgedacht, um den Roadtripper (igitt) von heute zu begeistern, so kann der tierliebe Touri auch Karotten kaufen, um die herumstehenden Esel-Pferd-Kreuzungen zu füttern. Die Stadt besteht im Grunde eigentlich nur aus Souvenirgeschäften, einem Café und den Tieren. Trotz allem ein nettes Stück amerikanischer Kultur, viel gehalten hat uns trotzdem nicht und nach gefühlten 15 Minuten ging’s wieder zurück auf die Straße in Richtung Needles, dem heißesten Ort der USA. Was soll ich sagen, es war heiß…

Deswegen sind wir auch auf die Interstate und gar nicht erst in den Ort hinein, Hitze kann man eh schlecht anschaun, deswegen hat’s uns auch nicht weiter interessiert. Die Temperaturanzeige des Bordcomputers hat uns gereicht. 101° Fahrenheit, also gute 38° Celsius, danach hab ich aufgehört hinzuschaun, aber der Anblick der Zöllnerin bei der Einfahrt in den Bundesstaat Kalifornien, die mich freudig frägt ob ich den Obst, Fleisch, Pflanzen, Mexikaner oder Mulis dabei hätte, reicht völlig um sich darüber klar zu werden, hier ist es heiß und im Sommer wird’s noch heißer, na Mahlzeit…

Aber siehe da, die Temperaturen werden wieder angenehmer, kühle 91 Fahrenheit begleiten uns auf der Fahrt Richtung Las Vegas, zu früh gefreut, kaum erspähen wir den ersten Solarpark der Mojave-Wüste, schon klettern die Temperaturen wieder Richtung 100. Mein Vater hat mir gestern geschrieben, dass er schon heizen muss, da sag ich mal: ärgerlich^^ Zurück zur Fahrt, der letzte Berg ist erklommen und da liegt es vor uns, majestätisch erheben sich die Konsumtempel von Las Vegas bei flimmernder Hitze in den blauen Himmel. Es ist wirklich seltsam, kilometerweit nichts, aber auch gar nichts was der Erwähnung wert wäre und dann zack, wie aus dem nichts eine Oase der Gemütlichkeit, mit Wasser, Flughafen, großen geraden Straßen und 1€-Jobbern an Kreuzungen, die Schilder in der Hand halten, die uns verkünden, dass doch Schlussverkauf sei und wir quasi alles umsonst bekommen. Das ist Arbeitsbeschaffung par excellence.

Apropos Schlussverkauf, einkaufen waren wir natürlich auch gleich, aber dazu später mehr. Das Hotel ist schnell gefunden. Ein Klotz von einem Bau, bei dem allein das Atrium so groß ist wie unsere letzte Absteige… Etwas abseits der Innenstadt gelegen offenbart es uns aus dem 10ten Stock einen wunderschönen Ausblick auf das Parkhaus und die Lüftungsanlage des Hauses, aber sei’s drum morgen ziehen wir ja schon wieder um, stilgerecht ins New York New York mit Strip View. Trotzdem kann man sich eigentlich nicht beklagen, das Zimmer ist groß, sauber und hat einen mords großen Fernseher, der unseren Hauptblogger gleich mal namentlich begrüßt, sowas wünsch ich mir daheim auch! Auch ist das Waschbecken diesmal nicht outgesourced, sondern tatsächlich ins Bad integriert, die Türen fühlen sich wieder wie Türen und nicht wie Vorhänge an und auch die Adapterstecker fallen nicht mehr von allein aus den ausgeleierten Steckdosen.

Noch ein kurzer Satz hierzu, der Amerikaner kann viel, große Motoren bauen und ferngesteuerte Raketen zielgerecht abschießen, aber in zwei Bereichen hat er definitiv Nachholbedarf. Elektrik und Sanitär zählen nicht gerade zu seinen Stärken. Oder habt ihr in Deutschland schon jemals Angst davor gehabt einen Gerätestecker in die dafür vorgesehene Dose zu stecken oder die Spülung am Klo zu benutzen?! Ich glaube nicht! Hier fassen wir alles mit Samthandschuhen an, weil wer will schon einen Stromschlag bekommen oder den Hebel am Spülkasten abbrechen…

Nach einer halben Stunde freudiger Erregung haben wir uns dann auf den Weg in Richtung Outletcenter gemacht. Ja, sowas ham die hier auch, überhaupt hat eigentlich jede Stadt, die etwas auf sich hält, so ein Center. Ehrlich gesagt sind solche Center häufiger als normale Shoppingmalls, da sieht man dann erstmal wie groß eigentlich die Gewinnspanne bei Klamotten ist, herzliche Grüße an S.Oliver und Esprit an dieser Stelle. Sogar ich wurde diesmal fündig, drei t-shirts, eine Hose und ein ökologisches Parfüm (glaub mer des halt auch noch, aber zumindest riechts gut…), so lautet die Ausbeute des heutigen Tages. Kostenpunkt? Nicht einmal 65$, damit können ich und meine Kreditkarte leben.

Für unsern House DJ öffnen sich hier die Tore zum Shoppingparadies und es stimmt wirklich, Auswahl in Hülle und Fülle. Nur wieder das alte Problem, der Amerikaner hat wohl einen anderen Körperbau als wir. Klar gibt es auch S oder XS (neben XXL, XL, L und M versteht sich….) aber trotz allem schaut‘s scheiße aus, wenn das t-shirt so lang ist, dass man es getrost auch ohne Hose tragen kann. Nach einem kulinarischen Zwischenstop ging‘s wieder zurück zum Hotel und mit vollen Taschen einmal quer durchs Kasino. Ja wie Kasino werden sich jetzt vielleicht ein paar fragen. Tja, der Ami ist ja sehr geschäftstüchtig wie wir alles wissen und deswegen muss der werte Hotelgast erst einmal quer durch das ganze hauseigene Kasino um zum einen der 16 Aufzüge zu kommen. Man fühlt sich sofort an eine Supermarktkasse erinnert, an der müssen die Eltern mit ihren Kindern auch zuerst an den ganzen Versuchungen vorbei, bevor es ans Zahlen und die geruhsame Heimfahrt geht. Eins sei an dieser Stelle gesagt, entgegen aller Prognosen bin ich bisher standhaft geblieben und hab noch nicht gezockt. Noch bin ich auch frohen Mutes, dass die geplanten 50$ nicht überschritten werden… Mal schaun wie gut die hier beim Texas Hold’em sind...

Nun vergnügen wir uns mit den brandneuen Simpsons/American Dad/Family Guy Folgen und dann folgt eine hoffentlich geruhsame Nacht, was bei der flüsterleisen Klimaanlage und der bequemen Betten kein Problem sein sollte. Morgen mehr aus der Stadt der Glühbirnen und Springbrunnen!

Gruß, Jonas

Sonntag, September 28, 2008

Bilder von Tag 12













Samstag, September 27, 2008

Tag 12: Flagstaff - Kingman

Es gibt so Tage, an denen passiert so wenig, dass man sich am Abend fragt, was zur Hölle man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat. Wir sind heute aufgestanden, von Flagstaff nach Kingman gefahren und wir waren bei Pizzahut. Das ist im Grunde genommen auch schon alles. Nunja. Fast. 

Wenn um 6 Uhr früh das verdammte Telefon klingelt, geht man normalerweise davon aus, dass irgendwas wichtiges anliegt. Oder es ist einfach der verdammte Zeitunterschied und in Augsburg ist grad mittag durch. Ärgerlich dass einem dann auch noch ein DJ Booking durch die Lappen geht. Wenn es nur diese Concorde Direktflüge noch gäbe. Ich hätte es mir überlegt.
Kaum eine Stunde hinter Flagstaff beginnt mal wieder eine andere Welt. Keine Bäume mehr. Wüste. Büsche. Wir erreichen Seligman. Ein Ort, der ohne den Route 66 Hype nicht existieren würde. Die Wirtschaft besteht einzig und allein aus dem Verkauf von Souvenirs. Und hier lebt Angel Delgadillo. Er hat die Route 66 Foundation gegründet , sein Haus ist voll von allenmöglichem Krempel ,den er auch verkauft. Darüberhinaus soll er wohl der schlechteste Frisör der ganzen verdammten Welt sein. Wir habens nicht ausprobiert.

Vor seinem Haus parkt ein Edsel. Das hat weder was mit Tieren noch mit Kreuzwortredseln zu tun, das ist ein Auto , das mit einem Namen gestraft ist den höchstens ein Fiat Multipla verdient hätte.
Wenn man so sieht was die Autoindustrie in den 80ger und 90ger Jahren so verbrochen hat wünscht man sich solche Designs zurück.

Tobi hat immerhin 2 Südstaatenflaggen gekauft. Als Zeichen der Völkerverständigung. Whatever.
Als wir schon auf dem Weg zum Auto sind rufen und zwei Einheimische etwas zu. Sie wollen wissen ob wir mal was cooles sehen wollen. Einen toten Fuchs. Liegt da auf dem Pickup. Es ist ein süßer, kleiner putziger wollknäuelartiger Fuchs, von der Beschaffenheit eines Wollknäuels. Aus Rücksicht auf all euch Weicheier und Mädels zeigen wir das Bild dazu nicht. 
„Drinking beer and shooting stuff, that’s what we do“ hören wir noch von den 2 Herren die voller Jagdstolz vor ihrem Haus chillen.

Auf 100 Kilometern nach Kingman hol ich mir den nächsten Sonnenbrand ab. Am Lenkrad, durch die Frontscheibe. Wohl ein Grund, den nächsten Schritt bei US Autos zu machen. Es fehlt noch ein Affe der einem das Lenkrad festhält. Autofahren in den Staaten ist stress- und spannungsfrei. Man macht das Ding an, drückt aufs Gas bis 65 Meilen , aktiviert den Tempomat und macht dann NICHTs mehr. 
Man könnte sagen: Autofahren ,wie es sein sollte. Aber der Deutsche hat‘s eben gerne etwas komplizierter. Der deutsche Schilderwald geht einem fast schon ab. Keine andere Nation bringt es wohl fertig in einer Straße von 100 Meter Länge 15 Parkverbots/ Halteverbot/eingeschränkt/absolut/beschränkt Schilder aufzustellen. Hier ist der Randstein gelb gestrichen ,falls nicht geparkt werden darf. Das ist alles.

Morgen: 4 Sterne. Las Vegas. Zivilisation. 36 Grad Celsius. Wir würden ja gerne einen Glühwein auf eure Temperaturen trinken, aber der würde wohl verdampfen. 
Bleibt hart, bis morgen. 
 

Bilder von Tag 11
















Tag 11: Grand Canyon

Oxford. USA. Fernsehduell. Obama hat sich gut geschlagen, das muss man sagen. Aber als McCain dann wieder seine „als ich in Vietnam im Käfig saß ,reifte der Präsident in mir“ Storys auspackte war das Niveau dahin. Schön dass wir jetzt endlich wissen dass der Alte Sack zwar nichtmal den Namen des iranischen Präsidenten über die Lippen bekommt ( dieser… Alhambradinechat?) aber noch heute stolz darauf ist von Eisenhower Liebesbriefchen bekommen und die Afghanischen Freiheitskämpfer, die dann später irgendwer mal als Taliban gelabelt hat, gegen die bösen Russen unterstützt hat. 

In Flagstaff kostet der Wrap bei Mc Donalds fast so viel wie in Chicago, und Fahrräder und Kleinwagen sprechen eine deutliche Sprache: sie wählen hier diesen Lifestyle Schwarzen. Das haben wir heute schon mehrmals erleben dürfen. Wenn sich in Deutschland jemand mit einem Pappschild an die Straße stellt will er höchstwahrscheinlich nach Dessau mitgenommen werden und sieht aus wie eine kreuzung aus Peter Maffay und Wolle Petry. Hierzulande will der jenige den beipassierenden Autofahrer nur darauf aufmerksam machen,dass er diesen Obama unterstützt.

Man stelle sich so etwas im Lande der Bayern vor. Die Jungschar Oberstorfer Mädels strickt „Sexy Ones vote Beckstein“ Pullover , während rote Münchner Jungs „Ma! Ma! Maget Franz!“ skandierend durch die Straßen ziehen. Lasst uns das schnell wieder vergessen.

Der Grand Canyon ist schnell erreicht. Ihn mit Worten zu beschreiben ist schier unmöglich. Die gigantische Größe sprengt jeden Rahmen. Man muss es einfach gesehen haben. Schaut euch dazu unsere Bilder an, sie geben euch zumindest einen gewissen Eindruck davon. 

Das mit dem „mal gesehen haben“ dachten sich wohl auch die anderen Deutschen. Man findet am Canyon wohl mehr davon als in ganz Mecklenburg Vorpommern. An diesen Tagen schämt man sich dann immer wieder für unsere ostdeutschen Mitbürger die im Schulfach „Auffallen“ schon immer geglänzt haben und gleichzeitig wundert man sich wie weit Sozialhilfe heute reicht. Wenn Randy seiner Mandy in feinstem sächsisch die Entstehung der Welt erklärt, hat das einen gewissen Unterhaltungswert. 
Wenn man nur nicht ständig das Gefühl hätte zu diesem Haufen dazuzugehören. Im Canyon Shuttle Bus sitzen dann 6 Deutsche nebeneinander und lauschen den Ausführungen einer Busfahrerin die Haltestellen anpreist als wären sie im Sonderangebot. A brand new busstop. Get one today. It’s great. Amerika eben.

Morgen führt uns unsere Reise nach Kingman. Ein Ort ,der spannender klingt als er ist. Er ist das letzte verschlafene Nest auf unserer Route bevor wir in die Glitzerwelt von Las Vegas aufbrechen,wo wir wahrscheinlich noch mehr peinliche Deutsche und vor allem noch größere Outletcenter sichten werden. Wetten darüber,wieviel Jonas im Casino verzocken wird werden noch angenommen. Wer erfolgreich auf eine Spontanheirat tippt und noch dazu die Superzahl richtig hat, hat die besten Chancen tatsächlich hier etwas zu gewinnen.  
Vorher müssen wir aber noch die Mojave Wüste durchqueren. Meinen Sonnenbrand hab ich jetzt schon weg. An dieser Stelle möchte ich noch einmal explizit all die Augsburger grüßen,die derzeit unter tropischen 5 Grad schwitzen. Euch gilt mein Beileid. Bis morgen.

Freitag, September 26, 2008

Bilder von Tag 10












Tag 10: Gallup - Flagstaff

Wir warten auf die Polizei. Ich bin mir ziemlich sicher ,dass der Sherriff sich bald nach diesem long sleek german erkundigen wird. Willkommen in Flagstaff, der Stadt mit der niedrigsten Luftfeuchte der Welt. Die perfekt mit den vielen Wäldern drumherum harmoniert, solang man nicht, und genau das hat Tobias getan, unverblümt mit dem Feuer spielt. Oder danach an der Rezeption fragt. Dass man dann noch einen drauf setzt und nach STREICHHÖLZERN fragt ,wobei er sicher die wörter „burninated“ und „wood“ verwendet hat, und anschließend demonstrativ genußvoll seine Zigarette in der Öffentlichkeit raucht, kann auch nicht dadurch entschuldigt werden dass die Rezeptionistin genau das ist was das Motel nicht ist: hübsch.

Während wir weiter warten lasst mich doch den heutigen Tag kurz zusammenfassen. Ich weiß ja nicht warum das kontinentale Frühstück „kontinental“ heißt. Sollte es sich auf die Größe beziehen, war das heute wohl eher die LiechtensteinEdition. Immerhin gab es Toast und Butter und zahlreiche Marmela… ahm. Nein. Eigentlich nur Toast und Butter. Als dann auch noch aus dem „100% Orangensaft“ zu 70% Wasser kam, versteinerte mein Gesicht wie diese amüsanten Baumstämme die anschließend im Petrified Forest National Park auf uns warteten.

Dazwischen lag einmal wieder ein Bundesstaat und keine Stunde Fahrzeit, denn die feinen Herren aus Arizona haben kein Interesse an einer Umstellung auf Sommerzeit. Man wundert sich wieso sie nicht gleich ein anderes Zeitsystem verwenden, schließlich scheint der Amerikaner generell seltsame Größen zu verwenden um sich vom Europäer abzugrenzen. Tobias hat hierzu die Einführung der StUNZEN vorgeschlagen. Wir konnten uns allerdings nicht darauf einigen ob es dann auch MinUNZEN und SekUNZEN oder doch Quarter-StUNCEN und DIMEUNZEN geben sollte.

Der Petrified Forest ist sehr schön. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“. Man wird beim Hineinfahren gefragt ob man denn verkieseltes Holz im Auto hätte, was natürlich dauernd passiert, wer hat schließlich nicht immer einen versteinerten Baumstamm im Kofferraum. Falls man nämlich ein solches Hölzchen aus dem Park befördern möchte zahlt man 350 Dollar aufwärts. 

Nach wirklich beindruckenden Aufnahmen die wieder kein Mensch sehen wollen wird („Hab ihr auch was anderes als „Natur“ fotografiert?) und 2 Stunden Tour durch den Park dauerte es nicht lange ehe wir an einem weiteren absoluten Highlight vorbeikamen. Vielleicht habt ihr denselben mäßigen Musikgeschmack wie Tobias und kennt „Take it eaaaaasy“ von den Eagles. In diesem Lied gibt es eine Textzeile die wiefolgt lautet „…standin on a corner in winslow…“ . Ihr könnt euch denken was jetzt kommt. Wenn dieses Kaff Winslow doch tatsächlich einmal in seiner Geschichte irgendwo erwähnt wird muss es das natürlich würdigen. Deswegen haben sie eine Ecke, wo alle diese Route66 Touris hinfahren ,aussteigen, ein Foto machen und weiterfahren. Oder noch einen „I was standing on a corner in winslow“ –Plüschaffen mitnehmen. Toll.

Das toppte sogar noch die TWIN ARROWS, ein Highlight welches so gigantisch ist, dass es eine eigene Interstate Ausfahrt bekommen hat. Ich gebe es hier mal völlig wertungsfrei wieder: Zwei verfallene Werbepfeile einer geschlossenen Tankstelle stecken im Boden.

In Flagstaff residieren wir heute und morgen. Der Name entstand, als ein verrückter Siedler eine Fahne an einem geschälten Mahagonibaum befestigte und dann weiterzog. Als weitere Siedler kamen und die Fahne sahen nannten sie den Ort Mahagoni. Das setzte sich aber leider nicht durch und so heißt der Ort heute Flagstaff.

Im Supermarkt kauften wir nicht nur Cheetos und Twinkies, nein wir erwarben auch 10 Donuts und 2 , jetzt haltet euch fest, BISMARCKS. Wir hätten gerne auch noch Hindenburgs mitgenommen aber die waren leider alle verbrannt. Hätte der gute Otto von davon Wind bekommen, dass er heute als Süßgebäck verkauft und noch dazu mit BAYRISCHER Creme gefüllt wird, die Politik von Zuckerbrot und Peitsche hätte es nie gegeben! Erschüttert essen wir beide Bismarcks sofort auf und ärgern uns, dass Heino keine Version von „ Wir wollen unsern alten Kanzler Bismarck wiederhaben“ aufgenommen hat.

Wir nehmen uns vor morgen den Grand Canyon so deutsch wie möglich zu besichtigen. Mit strammen Schritt, forschem Geist und David Hasslehoff. Was daraus wird - lest ihr morgen.

Donnerstag, September 25, 2008

Bilder von Tag 9











Tag 9: Santa Fe - Gallup

Heute sind wir endlich mal zum Zug gekommen. Er dampfte dieselnd neben uns her, in dieser unwirtlichen sehr fruchtbaren Gegend, welche von Indianern bewohnt wird. In Amerika ist schließlich soviel Platz vorhanden, da kann man diesen Rothäuten schon ein paar umzäunte Gehege zugestehen. Und täglich kommen dann die Besucher und füttern sie mit Geld. Schließlich produziert der Indiander an sich allerlei nutzlosen Schrott und trifft dabei genau den Nerv der kulturversessenen Gäste. Gerade noch Steakhouse , jetzt auf einmal Indianerzelte. Vom Tip zum Tipi. 

Das schöne Santa Fe verabschiedete sich mit Jazz. Denn der Alt und Neuhippie der hier residiert braucht Blue Notes um in den Tag zu finden. Das Geld ist trotzdem grün. Man kann damit etwa polnische Volkskunst erwerben, oder auch an die 30 Dollar für eine Pizza Speziale ausgeben. Aber Jonas verdient ja gut.

Albuquerque , die Stadt mit dem schönen Namen präsentierte sich wie Santa Fe: im Adobebaustil. Man könnte sagen, alles schön braun. Wir wollen aber heute nach Gallup, wobei wollen übertrieben ist. Die Suche auf Hotels.com nach einer adäquaten Bleibe verlief ernüchternd. Wir buchten das am wenigsten hässliche. Gallup ist die Hauptstadt der Indianer, meint zumindestens das örtliche Marketing. Ich würde eher behaupten es ist der Yumclub der Indianer. Denn in den Reservaten ist der Alkoholverkauf verboten, deshalb kommt halb Indien am Wochenende nach Gallup um die Erlöse aus dem Verkauf zu versaufen.

Nachdem sich endlich die Möglichkeit bietet die Eisenbahn zu überqueren nimmt Tobi diese Möglichkeit gleich zweimal her. In Kurzform „ Oh Brücke- Route!- haha- oha! –Schotterpiste-eeeek- 180Grad- Erneute Brückenquerung.“

Jedes amerikanisches Auto hat ein Staatenkennzeichen.Und jeder dieser 50 Staaten hat einen eigenen dämlichen Spruch ,der dann auf eben diesen Kennzeichen steht. Unser Mietwagen stammt aus Missouri , dem „show me state“. Zeigs mir, Staat. Auch schön ist der Wahlspruch von New Mexico. „Land of Enchantment“. Man könnte das ja in Deutschland auch einführen. Bayern, Bier-Staat. Mecklenburg-Vorpommern, Land der Arbeitslosigkeit. 

Wieder einmal muss ich mich kurz über die Landschaft ausschütten. New Mexico ist so beeindruckend, dass unsere Fotos das gar nicht richtig wiedergeben können. Ihr solltet die vollen 360 Grad sehen, die Wüste, die riesigen Steinberge, die Interstate, mitten hindurch gesprengt. Und immer wieder grüne Täler mit kleinen Flüssen, die sich wie Lebensadern durch die Trockenheit schlägeln. 

Meinen Respekt an die Eingeborenen bringe ich durch einen Besuch bei Mc Donalds zum Ausdruck. Ich bestelle einen dieser Heidi Klum Wraps die hier 1,30 Dollar kosten. Die Dame an der Kasse merkt gleich, dass ich nicht von hier bin. „Where are u from? Are u from London?“ Ein Kompliment unvorstellbaren Ausmaßes. Als ich dann auf meine deutsche Heimat verweise meint sie, dass ihr Vater mit der Airforce da gewesen sei. Die Frage ob er auch meine Heimatstadt bombardiert hat verkneife ich mir.

Gallup empfehle ich jetzt schon mal allen sadomasochistisch veranlägten Hotellärmfans. Viele Motels befinden sich hier in einer derart genialen Lage die man schwerlich woanders findet. Zuallererst liegen sie an einer ordentlich befahrenen 4-6 spurigen Straße, neben der eine vielbefahrene Bahntrasse verläuft. Und da es über eine Bahntrasse natürlich auch immer Übergänge gibt muss jeder Zug so laut hupen dass der ganze Ort erzittert. Als Krönchen obendrauf befindet sich neben den Motels auch noch ein Airport mit Starts und Landungen direkt neben dem Zimmer. Wir haben wiegesagt das beste von all diesen schlechten und werden mal sehen wieviel Schlaf wir abbekommen. Und morgen ist dann schon der Grand Canyon in Reichweite! Bis dann!

Mittwoch, September 24, 2008

Bilder von Tag 8












Tag 8: Amarillo - Santa Fe

Wenn A um 9 mit seinem Auto losfährt und um 10 Uhr aber schon 2 Stunden gefahren ist, was ist dann passiert? 

A heißt dann wohl Jonas, Koto oder Tobi und hat gerade die Grenze nach New Mexico überfahren. Eine weitere Stunde Bonus also. Highlight Nummer eins liegt da schon hinter uns. Die Cadillac Ranch. In den Sand gerammte Autos, kunstvoll mir Grafiti beschmiert. Die Idee hatte dazu ein reicher Mann, just als er beim Golf spielen diverse Bälle in den Sand gesetzt hatte und ausrief: Ach Caddie, leck mich doch fett, mir dünkt ich bin zu höherem berufen!

Ein paar Meilen weiter schaut die Landschaft dann genau so aus wie im Western. Und damit wir uns richtig verstehen, wie im US Western, und nicht wie in diesen Italo Bud Spencer Western a la „4 Fäuste für ein Halleluja“ „3 Engel für Charlie Manson“ oder „ 5 Bier fürs Sägewerk“, die der Italiener alle auf dem Balkan gedreht hat. 

Unser Ziel heißt Santa Fe, intern auch Sant Affe, genannt. Weitere flache Witze dürfen in den Comments ausgetauscht werden. Der schlechteste bekommt einen sensationellen Preis. 

Amerikanischen Instantkaffee. Es ist viel schlechtes über amerikanischen Kaffee geschrieben worden. Es stimmt alles. Er schaut wie Tee oder Cola ohne Blub aus und schmeckt im besten Fall nach Zucker und Milch. Tobi hat angemerkt,dass der Erfolg von Starbucks wohl genau darin begründet liegt, da Kaffee überall scheiße schmeckt und Starbucks den einzig annehmbaren verkauft. Ich meine, Starbucks ist nur so erfolgreich weil sie dieses grüne Licht haben. Das Logo, die Einrichtung, wirken auf den Amerikaner genauso europäisch wie ein in Mexiko gebauter VW und daher geht die Marke als hip durch.  

Die Natur wird immer beeindruckender in New Mexico. Wir halten in Santa Rosa und Tobi gönnt sich erstmal mexikanische Enchiladas. Und scheitert! Wir wissen jetzt warum Mexikaner klein und rund sind.

Wir liegen schon wieder super im Rennen und haben die Verfolgergruppe längst abgehängt als wir kurz vor Montoya in eine Safetycarphase geraten. 

Auf der Route wird eine Spur erneuert. Es sind zwar noch fast 2 vorhanden,aber ein amerikanisches Auto gibt sich nicht mit einer Spur europäischen Ausmaßen zufrieden. Deshalb lässt man lieber ein Safetycar fahren dass immer eine lustige Autoraupe hinter sich herfahren lässt, am anderen Ende umdreht und mit den wartenden Autos das Spiel in umgekehrter Richtung erneut beginnt. 

Thematisch sind wir mittlerweile in der Marlboro Werbung angelangt. Die Route durchschneidet ein Land aus roten Bergen, der „Wow“ Effekt ist wieder da. Ununterbrochen.

Las Vegas ist schnell gesehen. Ein paar nette alte Häuser,kaum Leute, viele Heuschrecken. Das ist alles. Ein paar frustrierte Touristen gibt’s hier sicher auch. Die sich auf ein „Superschnäppchen“ gefreut haben weil sie ein V nicht von einem W unterscheiden konnten. Wir verlassen Las Vegas, New Mexico wieder.

Santa Fe ist eine wunderschöne Stadt. Sie haben wieder diesen Europastyle, das merkt man sofort. Essen gehen kostet richtig Geld, man sieht fast nur schöne Häuser und alle 2 Meter einen Prius. Althippies, Künstler und Hipsters leben hier. Und wer einmal das grandiose Panorama inmitten der roten Berge gesehen hat wird sie verstehen. Und auch hier gibt es ein Outletcenter. Wir fahren hin, es ist schließlich ca. 150 Meter von unserem Hotel entfernt. Nachdem Jonas irgendwo etwas von einem Gutschein im Aufzug vom Motel gelesen hat erzählen wir das der putzigen Schuhverkäuferin. Die hat davon noch nie gehört gibt uns aber vorsorglich mal einen 5 Dollar Gutschein. Somit kosten meine neuen Tommy Hilfiger Schuhe (nennt mich Spießer…) nur noch umgerechnet 18 Euro. Zurück im Aufzug stellen wir fest dass der Gutschein natürlich nicht gegolten hätte….

Mal schaun was wir morgen machen… Santa Fe ist schön, auf den nächsten paar hundert Kilometern warten langweilige Nester und wir haben noch 8 Tage bis wir in Los Angeles sein müssen…

Lasst euch überraschen, wir tun dasselbe. Bis morgen!

Dienstag, September 23, 2008

Bilder von Tag 7










Tag 7:Oklahoma City - Amarillo

Kadonk Kadonk. Kennt jemand noch die Führerplatten? Aus denen viele Autobahnen bis heute bestehen? Es sieht so aus als hätten sich Adolf und Freunde das Ganze von hier abgeschaut.Vielleicht haben sie Easy Rider gesehen, denn dass Klumpfuß Goebbels (nach dem hier sogar ein Fluss benannt ist: der Wolltihrdentotalen Creek) die Route runtergefahren ist wage ich zu bezweifeln. 

Wir kommen gerade von einem absoluten Route 66 Highlight. Und ich muss gestehen , davon hab ich gestern eins unterschlagen. Die Great round Barn, die ihr sicher schon auf den Fotos entdeckt habt.

Es ist ,wie der Wal, eins dieser Highlight die nur als Highlight durchgehen weil irgendjemand mal angehalten , ein Foto gemacht und dann in einem Route66 Reiseführer veröffentlicht hat. Und seitdem hält jeder Depp an einer für amerikanische Verhältnisse gar nicht so großen Scheune, die darüber hinaus auch noch rund und leer ist. 

Der Tag begann mit einem Frühstück. Das ist ungewöhnlich, denn in der Regel zahlt man dafür immer extra. Heute nicht. Frohen Mutes wankte ich in den Frühstückssaal, der amerikanisch war ,da er einen Fernseher enthielt. Und eine Waffelmaschine. Diese Waffeln konnte man natürlich nicht so essen, daher gab es auch Marmelade. Zumindest stand das auf der Verpackung. Ich beschreibe mal den geschmacksverlauf: Vorfreude auf Erdbeer- süß-süß-süß-süß- Enttäuschung.

Passend zum Wahlkampf besuchten wir Clinton. Tobi konnte Bill nicht finden, ansonsten waren wir positiv überrascht. Wirklich nette Leute.

Als wir das Route 66 Museum Clinton dann verlassen hatten fand Tobi auch seine Rechnung wieder und befestigte Plüschwürfel am Rückspiegel. Seitdem werden wir von Truckern gegrüßt die ähnlich wenig Geschmack beweisen. Aber dazu verweise ich nur auf die Marmelade.

In Texas müssen Deutsche leben. Ob RTL II sie ausgewandert hat oder ob der Ostdeutsche heute allein den Weg aus Chemnitz findet weiß ich nicht. Aufjedenfall kamen sie, sahen das Land und errichteten Windräder. Dieses liefern soviel Energie, dass man sie damit weiterdrehen kann wenn kein Winder mehr bläst.

Nachdem wir nach Shamrock eingefallen waren enttäuschte uns das U drop Inn Cafe. Es war ähnlich belebt wie der restliche Ort, kurzum geschlossen. Mittlerweile haben wir die Great Plains erreicht und bis Amarillo ist es nicht mehr weit. Dort wartet schon „The Big Texan“ auf uns. Eine Lokalität, die unserem „weniger Essen“ Plan voll und ganz entspricht. Sie servieren dort kleine Steaks. Etwa das 72 Unzen Steak ,welches lächerliche 2 Kilo auf die Wage bringt. Wer es innerhalb in einer Stunde isst braucht nicht zu bezahlen.Eine Art Mitleidsrabatt für Europäer. Schließlich isst kein Amerikaner eine Stunde lang ein und dasselbe Steak. 

Nach unserer Walfahrt gestern haben wir uns auch heute wieder noble Ziele gesteakt. Wie der Trucker der mir die Frage nach seinem Ziel wiefolgt beantwortete: Ich fahre gen mais, also nach Texas.

Stunden später sitzen wir jetzt hier in unserem Motel. Der Trick mit dem „Hotel vor dem Hotel buchen“ kam auch heute wieder zum Einsatz. Amarillo kann man getrost vergessen, wäre da nicht dieses Lokal. The Big Texan. So ein Steak hab ich noch nicht gegessen. Eine Köstlichkeit. Gut. Wir haben 90 Dollar gezahlt. Aber Jonas hatte auch 2 Hauptgerichte und dann musste der Herr Gratza auch noch dieses Texaner Bier mit dem lustigen Namen „ZIEGENBOCK“ probieren…

Morgen verlassen wir Texas wieder und schaun mal ob New Mexico wirklich so schön ist… Auf nach Santa Fe , bis dann!

Montag, September 22, 2008

Bilder von Tag 6


















Tag 6: Joplin - Oklahoma City

Man sollte in Amerika zweimal am Tag essen. Denn , da brauchen wir nicht lange reden, das reicht vollkommen. Wenn dieser Blog aber schon mit „sollte“ beginnt könnt ihr euch denken, dass es nicht immer leicht ist sich in Zurückhaltung zu üben. Die Wege des Herren sind unergründlich, ich weiß auch nicht wie aus diesem „Heute kein Mittagessen“ erst ein „Last uns mal in dieses Diner hineinschauen“ ein „ Ich hätte gerne einen Hamburger mit Fritten und Salat“ werden konnte. 

Ja meine Lieben, Salat ist weder die amerikanische Bezeichnung für in Fett rausgebackene Calamari Fritti sondern genauso gemeint wie geschrieben. Allerdings nur von meiner Seite. Meine Hoffnung auf ein bisschen Frieden Eisbergsalat wurde schnell zerstört. Entweder darf er nicht mehr eingeführt werden seit er die Titanic versenkt hat oder der Amerikaner sieht die Sache mit dem Salat einfach nicht so eng. Ich bekam also eine paar Blätter die zumindest grün aussahen und in einem großen Meer aus Fettdressing schwammen. Garniert wurde das ganze mit Karotten. Sie bestanden aus Käse. 

Der Hamburger entschädigte für vieles. Für all diese Hamburger aus Deutschland, die, sofern sie kein Bundesland bilden, scheiße schmecken. In Tulsa , Oklahoma können sie das also. Die Bedienung scheint das auf jeden Fall genauso zu sehen, schließlich musste ich ständig an „Free Willy“ denken. Ein beschissener Film, aber falls dieser Wal noch lebt hält ihn diese Frau in ihrem Magen gefangen.

Ein anderer Wal hatte uns schon wenige Kilometer vor Tulsa aufgelauert.In Catoosa! 

 

Gesundheit.

Ein unfassbar hässliches Ding aus Pappmachee, welches früher von einem wohl blinden Ehemann zur Belustigung seiner Frau errichtet wurde, dient heute als „Roadside Attraction“. Roadside Attraction, das bedeutet, dass ein normalerer Autofahrer sich da rüber echauffiert ,sofern er nicht eh chauffiert wird und weiterfährt, während ein Route 66 Tourist sich darüber echauffiert, anhält und ein Foto macht und dann weiterfährt. Immerhin bot sich damit eine Gelegenheit sämtliche Wortwitze mit „Wal“ auszutauschen, sodass ich sie hier nicht mehr verbreiten muss.

Losgefahren sind wir um halb 10 in Joplin und konnten dann einmal wieder die originale Route 66 genießen. Wobei ich original sicher schon über die letzten Etappen getitelt habe, in diesem Falle muss man das Stück, welches wir befahren haben wohl als präkambrisch bezeichnen. Die Spurbreite von einem Okapi, ein Tier das noch nicht einmal in Amerika lebt, daneben Dreck. Geil. Dazu die Hügel, das weite Land, die unberührte Natur , durchschnitten vom Highway und bedeckt von einem Himmel der einem Edmund Stoiber Wahlplakat entsprungen sein könnte. 

Wer meint, Amerika kennen gelernt zu haben,weil er in New York bei Abercrombie and Fitch mal zwei trägerlose Taschen mitgenommen hat, irrt sich.

Nach einer Stunde Fahrt beschlossen wir zu frühstücken. Und so amerikanisch haben wir das wohl noch nie getan. Ein Holzhaus in Miami, Oklahoma, in dem man noch nicht mal Kreditkarte zahlen kann und die 14 Jährige putzige Juniorchefin deren Stimmbänder noch nicht auf voller Lautstärke laufen und die Jonas einen Blackout beschert. Er hätte wohl auch ein Stück Holz zum mitnehmen bestellt, wenn sie es ihm angeboten hätte.  

Wir tanken für 3,50 Dollar für 4 Liter. Auf dem Weg nach Oklahoma stehen die ersten Ölbohrtürme in der Gegend herum. Den Begriff „frischgezapft“ kann man also wie in Europa an der Tanke benutzen. Man bekommt nur kein Bier.

Weiter geht’s Richtung Oklahoma. Wir sind gespannt und erwarten uns von dieser Stadt einmal wieder garnichts. Eine Bombenstimmung gabs dort schließlich zuletzt in den 90gern. Wir werden sehen.

Mittlerweile sind wir angekommen. Oklahoma hat viele reiche Leute. Das muss so sein,denn warum hätten wir sonst die ersten Jogger und VW New Beetle gesehen? Motel 1 schaut von aussen nett aus. Als wir einen Raum anschauen – das Gegenteil. Wir loggen uns auf dem Parkplatz in das offene Wlan Netz ein und suchen ein neues Motel. Ahhh ,55 Dollar. Als wir dann am Desk fragen, will der nette Herr 65 sehen. Unverschämt! Doch auch sein Plan hat eine Schwachstelle: Das ungesicherte Netzwerk. Also buchen wir das Hotel auf dem Parkplatz vor dem Hotel und sparen 10 Dollar. Jonas nimmt den Laptop mit der Rechnung rein und präsentiert sie stolz dem Rezeptionisten. Der fragt noch eben ob er es da mit „Reikerter Jones“ zu tun hat. Hat er. Nachdem in Oklahoma alle Restaurantbesitzer in der Kirche sind geht’s zu Mc Donalds. 1 Wrap, 1 Doppelcheeseburger und trinken wieviel man will für 3 Dollar.Noch Fragen? Nein? Na dann – Bis morgen!

Sonntag, September 21, 2008

Bilder von Tag 5














Tag 5: St. Louis - Joplin

Wenn der Deutsche an Amerika denkt, denkt er zuerst an Fast Food , den Irak Krieg, und Paris Hilton. Oder wenn dieser Deutsche schon etwas älter ist an Hamburger, den knapp verlorenen Krieg und Marilyn Monroe. Es hat sich also nicht viel geändert über die Jahre. Auch wenn wir den Krieg heute nicht nur knapp verlieren würden, wie UrOpa jetzt angemerkt hätte. Denn die deutsche Jugend ist auch nicht mehr das was sie einmal war. Statt Ehre und Treue strebt sie heute nach Maismehlbrötchen und Treuepunkten. Wir, ein Teil dieser Jugend, erreichen nun genau das was Opa nie schaffte: Wir erobern dieses Land. Heute von St. Louis bis Joplin. 
Der Tag begann mit Rosamunde. Rosamunde ist nicht die süße Dame an der Rezeption, deren Eltern einen Gärtner hatten, der eine Lehrerin kannte, deren Schwippschwägerin eine Freundin hatte, deren Urgroßeltern auch schon mal von diesem Deutschland gehört hatten.
Rosamunde ist einfach Heinos große Stunde, Rosamunde ist deutsche Reinkultur. Und da sogar das „Chicago Oktoberfest“ damit im Radio beworben wird konnte ich eigentlich garnicht anders als die Jungs damit heute Morgen zu wecken. Über das Zimmer kann man nicht klagen. Hübsch, sauber , Badewanne, Internet, Pool und Kabelfernsehen. Was man mehr will? Trinkwasser, das man auch trinken kann. Leute, wenn wir Deutschen auf irgendetwas stolz sein können, dann ganz sicher auf unser Trinkwasser, das werdet ihr mir alle bestätigen wenn ihr die Brühe hier einmal probieren dürft. Die Geschmacksrichtungen reichen von Schwimmbad flavored with the best of Chlor (Chicago) bis unbeschreiblich scheiße (St. Louis). In letzterem Fall zapfen sie es wohl direkt aus dem Missisippi ab, ein Fluß der so braun ist, dass ich ihm wirklich unterstellen muss er habe sich mir von seiner Schokoladenseite gezeigt. Ich habe das tatsächlich überprüft, aus 200 Meter Höhe. Der Gateway Arch , intern auch Gateway Aff genannt, den ihr gestern schon auf den Bildern bestaunen durftet scheint eines der wenigen wirklichen Highlights von St. Louis zu sein. Man besteigt eine Aufzuggondel, im Inneren Technik der 60ger Jahre. Konzipiert für 5 Fahrgäste oder 2 Amerikaner erreicht dieses Gefährt nach 4 Minuten den Höhepunkt, ein einzigartiger Blick gen Westen bietet sich dem staunenden Neuzeitmenschen. 
Wir fahren weiter. Raus aus St. Louis. Das ist gar nicht so einfach, denn die Stadt zieht sich. Es wechseln sich Stadtviertel verschiedenster Coleur ab, und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Der weiße Gutmensch bevorzugt Straßen europäischer Bauart- klein und geschwungen, mit schicken französischen Namen. Nicht nur was die Namensgebung anbetrifft schaut‘s dafür ein paar Straßen weiter schon wieder schwarz aus. 
Ein Sturm Stau kommt auf. Wegen einem leichten Auffahrunfall rücken 3 Polizeiwagen, ein Löschzug und ein Krankenwagen an. Willkommen in Amerika.
Nachdem wir endlich draußen sind hellt sich die Stimmung sofort auf. Grüne Wälder und Wiesen überall, die Route 66 schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft die nur ab und an durch kleine Nester unterbrochen wird. Wir verfahren uns. Und entscheiden uns für den leeren Highway. Bzw. die Interstate. Tobias möchte an dieser Stelle nochmals darauf aufmerksam machen, dass das was ihr Affen unter dem Highway versteht, nämlich eine Autobahn, selbstverständlich Interstate heißt. Wer das nicht weiß, outet sich genauso als Deutscher wie der Tourist der im Lokal mal eben fragt wo denn die „Toilet“ sei. Was nichts anderes als die Schüssel an sich ist. 
Nach unzähligen Meilen, die ich gerne auch auf meiner Air France Flying bleud Karte gutgeschrieben hätte (ab 100.000 Meilen gibt es da durchaus reizvolle Präsente. Einen Koffer z.B.), machen wir Stop beim Mule Trading Post. Jonas muss schließlich wieder ein paar Downloads starten und regt daher die Umbenennung in Torrent Trading Post an. Abseits dieses armseligen Wortspiels verkauft der Laden allerlei Schrott, den der Route 66 Traveller den Lieben daheim gerne mitbringt. Tshirts, Schilder, Pins, Tans und auch Postkarten. Wir nehmen ein paar mit, tragen uns in das wirklich beeindruckende Gästebuch ein und fahren weiter. Auf der Interstate ist in etwa genauso viel los wie auf der A8 – wenn sie gesperrt ist. Je weiter wir nach Westen kommen, desto mehr nehmen die Supertrucks, also die Peterbilts und MACKs zu und die VW Jettas und iMacs ab, mit denen der hippe Chicagoer so durch die Gegend irrt. Unser Weg führt nach Joplin, einer Stadt mit 40.000 Einwohnern, ein strategischer Stop, wir erwarten uns nichts außer einem sauberen Bett. Wir werden sehen.

//ab hier schreibt Blogazubi Jonas//

Nach einem erfolgreich durchfahrenen Tag sind wir nun in Joplin, ein nettes kleines Nest mitten im Nirgendwo. Die Stadt besteht eigentlich nur aus Diners, Hotels und einem ALDI und ist deswegen so gut besucht, weil sich hier zwei Interstates treffen… Aber gut, wir wollen hier ja nur übernachten! Wir sind in einem Hotel der gleichen Kette wie gestern abgestiegen und unsere Treue wurde belohnt. Das Zimmer ist sauber, der Preis günstig und der Fitnessraum ausgestattet mit zwei Laufbändern und einem Fahrrad. Selbiger wurde sofort nach unserer Ankunft von Koto und mir läuferisch begutachtet. Die Dusche danach bzw. der Abstecher in den Hauseigenen Pool war danach natürlich noch erfrischender als sonst. Nun werden wir uns mal auf die Suche nach einer kulinarischen Erquickung machen, danach gibt’s wieder mehr von uns…
Sooo, vollgefressen und glücklich sind wir wieder im Hotel. Egal ob gegrilltes Huhn oder ein schönes Steak, das Essen war der Wahnsinn und 35$ für drei Personen kann sich durchaus sehen lassen. Für morgen ist die Fahrt nach Oklahoma geplant, deswegen geht’s jetzt ab ins Bett…Bis dann!

Samstag, September 20, 2008

Bilder von Tag 4














Tag 4 - Chicago to St. Louis

Tag 4: Chicago – St. Louis
Während ich das schreibe, befinden wir uns gerade auf der Route 66. Eine Straße , kerzengerade, alle paar Kilometer kommt auch mal ein anderes Auto vorbei. Fahrt das und ihr wisst warum der Amerikaner Automatik und Tempomat hat.

Der Morgen begann mit einem Abschied. Abschied von unserer geliebten Präsidentensuite mit der Dusche die ihnen nicht nur Wasser in sämtlichen Temperaturvarianten und Kompatibilität mit sämtlichen Shampoos und Showergels bietet sondern auch eine äusserst geniale Sitzmöglichkeit offeriert. Diese amerikanische Qualitätsdusche wurde in einem aufwändigen Verfahren getestet und unter strengsten Qualitätsprüfungen hergestellt. Mit einem Stück Dusche entscheiden sie sich für ein Stück Freiheit von großen Whirlpools. Wählen sie noch heute….

So oder ähnlich würde ein Radiowerbespot dafür hier wohl klingen. Womit wir beim Thema wären. Die Radiosender in Chicago – göttlich! Man mag nicht verstehen, warum ca 80% der amerikanischen Bevölkerung mit einem iPod im Ohr herumlaufen, da man auf den verschiedenen Frequenzen mannigfaltige Auswahl an Sendern hat, was Musikstil und Moderation anbelangt. Und im Gegensatz zu in Deutschland ansässigen „Das-Beste-Der-80er-90er-Und-Die-Hits-Von-Heute“-Formatsendern hat man hier sogar das Gefühl, die Moderatoren geben sich bei ihren Texten Mühe, anstatt sie, wie bei uns üblich, schlecht vom Blatt zu lesen. Das einzige Ärgernis: Die gegen Abend und Rushhour zunehmende Werbungsdichte, welche mir erklärt, wo ich meine 15jährige alkoholabhängige Tochter am besten einliefere. Aber auch das ist nach 20 Jahren Formatradiovergewaltigung durchaus zu verschmerzen.

Durch Chicago, raus aufs Land. Kaum ist man aus dieser Stadt draussen verändert sich alles. Der Verkehr ist kaum mehr der Rede wert und zwischen dem ganzen Grün aussenrum tauchen dann die Häuser der amerikanischen Durchschnittsfamilien auf. Mit 4 Autos vor der Tür. Unser erster Stop führte uns zu einem weiteren Center der Gattung Auslass. Spötter sagen jetzt aus einem Auslass kommt meist nur scheiße raus, in diesem Fall war es Elektronikscheiß, aber da man mit Büchern keine Emails verschicken kann bleibt einem ja nichts anderes übrig. Also betraten wir den Laden und erwarben diesen Camcorder. Ein schönes Modell, japanische Bauart. Kostenpunkt : 430 Euro. In Deutschland mittlerweile auch schon unter 800€ zu haben, wie man hört. Ein kluger Kauf. Nein, klug wäre es gewesen, auch daran zu denken ,dass der Akku vielleicht nicht geladen sein könnte. Was er nicht war. Und man deshalb vllt einen 12 Volt Adapterstecker mitnehmen hätte sollen.-.-

Weiter auf der Route. Erst wenn man mal aus der Stadt draussen ist, lernt man dieses unendlich weite Land kennen. Über Kilometer nur Felder, Wald und Wiesen. In einem Land wo dann die Ortschaft danach Bloomington heißt.
So, mittlerweile ist es 10 Uhr abends und wir sind im Hotel in St. Louis und seine DJigkeit ist mit seinem neuen High Definition Spielzeug beschäftigt, also schreib ich mal wieder, nachdem ja der Herr Gratza schon über die Vorzüge der Chicagoischen Radiosender referieren durfte…

Die Fahrerei durch diese uuuunendlich schwüle Stadt war mit Abstand das anstrengendste des Tages. Aber da wir uns heut heut mittag bei HOOOTERS ausgiebig bei den zwei wichtigen Bs des Lebens, Boobies & Burgers, entspannt haben, wars nicht ganz so schlimm! Vor dem Hotel dann die Frage, wieviel wollen wir denn ausgeben?! Man einigt sich auf 150$ und hofft auf ein freies Zimmer. An der Rezeption dann die Überraschung: 63$ für ein schönes Zimmer in einem Hotel mit Pool, so muss es sein. Man ist ja schließlich gehobenen Standard gewöhnt…

So, mehr ist nicht passiert und da wir morgen früh aufstehen wollen geht’s jetz dann ins Bett… Also: eine Gute Nacht und bis morgen!

Gruß,

Koto, Tobi & Jonas

Freitag, September 19, 2008

Tag 3 - Chicago


So, Tag 3 also schon...Der Herr liegt in der Wanne und genießt sein "Der-Franzos-hat-mir-endlich-meinen-Koffer-gebracht-Bad" und deswegen schreib ich heut mal!

Viel gemacht haben wir heute nicht, deswegen ist es auch nicht so schlimm ;-) Da die zwei ja gestern bis nachts um drei in der Stadt rumgeirrt sind und sich von einem Penner gegen Geld in die falsche Richtung haben schicken lassen konnten sie natürlich nicht mit mir heute morgen um 8 zum Joggen gehen...Den anschließenden Besuch im Hoteleigenen Fitnesscenter haben sie ebenfalls verschlafen.

Um 9 warens dann doch schon ansprechbar und um halb 11 gings dann doch schon in Richtung Stadt zu "Alamo" unsern Mietwagen holen. Und siehe da, zum erstenmal gelangweilte und dadurch ziemlich unfreundlich wirkende Amerikaner, es gibt sie also doch! ABER: wir wollen das, was wir bestellt haben und net irgend nen Schmarrn, von wegen Zusatzzahlung wegen "underaged aditional drivers" und nein, wir wollen auch kein navi und keine Zusatzversicherungen! Also guuut, sie gibt uns nen Wisch und weist uns an ins Basement zu fahren. Dort angekommen fühlt sich erstmal keiner für uns zuständig, aber nach kurzer Zeit sagt uns ein Avis-Mitarbeiter doch noch wo wir denn genau hinmüssen. Im hinteren Teil des Parkhauses deutet eine Frau von Alamo grob in Richtung einer Mittelklasse-Limousine...Aha, das soller also sein, ein schwarzer Chevi Impala. Nein, kein '67er, sondern ein neuer...leider. Nach einer kurzen Inspektion, eine Einweisung oder so erhalten wir nicht, fahren wir dank steckendem Schlüssel auch schon los. Und siehe da, das Teil hat ordentlich Dampf unter der Haube und der Gratza fährt gleich mal mit quietschenden Reifen in Richtung Mäc, noch gabs nämlich weder Frühstück noch Mittagessen! Zu den Preisen lässt sich wohl nur sagen: absolut europäisch, aber dafür schmeckts besser, den in Europa verpönten Geschmacksverstärkern sei Dank! Noch fehlt immer noch Kotos Koffer, also auf zum 60km entfernten Outletcenter.

Autofahren in Amerika is zu gleichen Teilen angenehm wie langweilig. Angenehm deswegen, weil wirklich massig platz ist auf den Straßen und weil in Regel immer genug Abstand zwischen den Autos ist und keiner rumdrengelt, noch ist nicht geklärt, ob die Autos hier überhaupt Lichthupen haben...dafür kann man unser auto per Fernbedienung hupen lassen, warum auch immer?! Ich find die Fahrerei aber eher langweilig, erstens sieht jedes Auto gleich aus, es gibt zu 80% Limousinen, die sich ähneln wie ein Ei dem anderen, die restlichen 20% setzen sich aus SUVs Vans und Trucks zusammen. Die paar BMWs und Audis, die man sieht sind quasi nicht der Rede Wert, aber Hubraum hatter der Ami und zwar massig, 2 Liter sind die absolute Untergrenze, 3 eigentlich schon Standard und wer was auf sich hält, der bläst seinen Sprit durch Armdicke Auspuffrohre aus, weil so 4-5 Liter Hubraum wollen schließlich standesgemäß entlüftet werden. Aber das allgemeine Straßenbild ist nicht mal der Huaptgrund für die Langeweile, die sich bei mir nach spätestens 10km breitmacht. Viel schlimmer find ich das eintönige Cruisen. Gut, es ist weit aus weniger anstrengend, als auf der A8 in der Rush Hour mit 140 dem Vordermann im Kofferraum zu sitzen, aber ich finds nunmal langweilig. Auch die Tatsache, dass man diesem wunderbaren Motor nur ungefähr zwei Sekunden lang die Sporen geben kann, weil er dann die zwei Tonnen schon auf 55mph beschleunigt hat, trägt nicht gerade zur Fahrfreude bei. Aber genug davon, nicht jeder interessiert sich so für die Freude am Fahren wie ich.

Um zwei waren wir dann am gesuchten Outletcenter. Von außen, naja, nicht sehr beeindruckend, aber gut. Drinnen, na das schaut doch schon besser aus. Gleich in den ersten Laden rein: Schuhe!Auchgleich welche gefunden, gut, passen nicht, zu schmal für meine breiten Füße...mal wieder. Gut, kommt vor, also weiter! Einfach nur riesig dieses Center, jeder Gang so groß wie die Citygalerie, einziges Problem: Der Ami hat nen anderen Stil wie ich, wär ich Hopper oder Skater, ich würd mich ja dumm und dämlich kaufen...aber so: ein pulli vom Hilfiger. Aber immerhin, Koto findet ein paar Sachen, damit er nicht mehr mein Zeug anziehen muss. Ich hab dann auch noch was gefunden, eine Sonnenbrille und eine Uhr von Fossil und einen neuen Samsonite Koffer...Der alte hat ja auf dem Fußweg von der Tram zum Hotel ein Rad verloren... Nach drei Stunden anstrengender Shopperei haben wir uns auf den Rückweg gemacht, geplant war noch vorher schnell beim Wal Mart vorbeizufahren und uns mit Proviant für die Fahrt einzudecken.Toller Plan, laut Internet sollte da irgendwo einer sein..wir sind eindeutig an der richtigen Adresse, aber weit und breit kein Konsumtempel, warum?! Keine Ahnung, wir wissen es nicht. Aber immerhin, ein schönes Viertel haben wir da besichtigt, es gibt also nicht nur upper class shopping malls, sondern auch Gebrauchtwagenhändler und massenhaft Penner in Chicago...

Zurück im Hotel, immer noch kein Koffer da, aber siehe da, laut Internet sollte er heute eigentlich kommen bzw. eigentlich schon da sein. An der Reception weiß man davon noch nichts, aber heut abend um halb 12 kommt nochmal eine Lieferung, vielleich ist er da ja dabei. So, Magen knurrt, also wie der los. In einem Irish Pub fanden wir dann Erlösung, mit Fish&Chips und Bier befriedigten wir unsere niederen Gelüste. Wieder ab ins Hotel, morgen gehts ja früh los, wenn der Koffer da is...Aber in unserer suite ist weit und breit wieder kein Sensation White Koffer zu sehen, ist ja auch noch nicht halb zwölf sage ich. Meine zwei Dauerpessimisten wollen davon aber nichts wissen. Na gut, auch egal. Dann, das Telefon klingelt: Ja, der Koffer von Mr. Kotowski wäre nun zur Abholung in der Eingangshalle bereit. Koto ist noch nicht ganz überzeugt, ist bestimmt nicht seiner, sondern der von jemand anders... Klar wars seiner, freudestrahlend kommt der frisch gebackene Kofferbesitzer wieder in unsere Residenz.

So, das wars eingentlich für heute! Morgen früh gehts ab nach St. Louis, mal schaun was die Stadt so kann!

Bis dann und gute Nacht,

Jonas

Donnerstag, September 18, 2008

Bilder von Tag 2





















Tag 2 : Chicago

18. September. 9.23 Uhr, bzw 16:24 bei euch, live aus der Präsidentensuite: Koto schreibt den USA Blog - Teil 2. Bevor es losgeht sei angemerkt, dass ich immernoch auf meinen Koffer warte, was mir zusehends auf den Sack geht...

Der gestrige Tag begann so wie der erste aufgehört hatte: Mit wundervollem Wetter. Es ist wahnsinnig geil wie man hier über Tage nicht eine Wolke sieht, Sonnenschein pur bei richtig warmen Temperaturen. Alternativ könnte man auch sagen, es ist mein Glück, denn ausser zwei Tshirts hab ich ja nichts dabei. Hätt ich wohl ma besser nen Koffer mitgenommen, hahahaah!

Nachdem wir tatsächlich schon um 7 wach und topfit waren, ich weiß nicht ob das die letzten 20 Jahre bei mir auch nur einmal vorgekommen ist... , haben wir uns erstmal auf dem Weg in die Stadt gemacht. Natürlich mit dem Bus. Der Nahverkehr hier ist in etwa das genaue Gegenteil von dem in Augsburg. Es gibt unzählige Buslinien. Sie sind alle klimatisiert. Es wird sofort aufgestanden wenn jemand einen Sitzplatz braucht. Die Anzeigen haben wohl ein hundertstel der tollen "BUS-E" Systeme der VGA gekostet und erfüllen ihren Zweck viel besser. Das "Boarding" geschieht mittels einer Magnetkarte die man beim Einsteigen vorne reinschiebt. Geht schnell, und Schwarzfahren kann man damit auch vergessen. Aber der wichtigste Punkt: Die Busfahrer sind freundlich. Wenn sie sehen,dass irgendjemand noch angerannt kommt: Es wird gewartet. Oder auch mitten auf de Straße angehalten. In Augsburg, der Stadt wos aus dem Walkman noch grell tönt, undenkbar. 

Allerdings,das mussman dazu sagen, sie haben dafür auch keinen Fahrplan an den Haltestellen. Ich meine,so wirklich garnichts. Man kann sagen was man will, aber die Infos dort sind gleich null. Oh ,halt. Es steht dran, dass Linie XY von "früh morgens bis spät abends" fährt. Bei diesen schwammigen Definitionen drehts jedem deutschen Juristen genauso den Magen um wie einem amerikanischen Touristen beim Gedanken an ostdeutsche Nutten.

Nicht dass dieser Vergleich jetzt irgendeine Relevanz hätte... Doch weiter. Wir kommen also in die Stadt und der Eindruck setzt sich kontinuierlich fort: es ist bombastisch. Fast jedes Gebäude ist grandios gebaut und ins rechte Licht gerückt... Dazu kommt diese ungewohnte Sauberkeit. Ich dachte regelmäßig ich bin in Singapur und hatte schon Angst für das wegwerfen eines Kaugummis erschossen zu werden. Naja . Wobei. USA... Singapur - unterscheidet sich auch nur durch das "Singa" und das "pur". 

Nachdem wir dann bei DUNKIN DONUTS ein schönes Frühstück genossinnen und genonssen haben hat Jonas sich dann tatsächlich eingebildet einen Earlkönig entdeckt zu haben. Ich meinte natürlich gleich, einen Earlkönig gäbe es wohl allenfalls in England und dachte dabei an Prinz William, doch seine Gedanken waren wohl doch nur bei einem schöden Auto ,welches sich dann natürlich als ca. 10 Jahre alte Rostlaube rausstellte.

Anschließend bekamen wir natürlich lust auf klassisches amerikanisches Shopping. Und tatsächlich, nach einiger Zeit fanden wir dann tatsächlich eine echt amerikanische Modekette und kauften dort erst mal ein. Dieses H&M Tshirt ,welches ich mir da gekauft habe ist wirklich schön, glaubt mir!
Zurück im Hotel wollten wir’s dann doch nochmal genau wissen: wegen dieser Dachterrasse… und siehe da, vom Dach aus hat man wohl den geilsten Ausblick den man in diesem Viertel so bekommen kann. Schaut euch einfach die Fotos an.
Zur Mittagszeit : Das nächste Highlight. Ich weiß ja nicht wer von euch Shrimps mag, aber wenn ihr da dazugehört werdet ihr beim Anblick dieser Photos das sabbern anfangen, denn es scheint so als gibt es für Shrimp Fans nur einen Gott: BUBBA SHRIMPS! 
Dieses Lokal am Navypier serviert: genau, richtig: Schrimps. In allen erdenklichen Variationen. Nachdem wir schon Shrimps als Vorspeise hatten gönnte ich mir Cajun Shrimps , die etwa so scharf waren wie ein deutsches MG 42 am Strand von Omaha Beach. 
Die beiden Herren hatten natürlich nicht genug von den Shrimps und gönnten sich die Mastershrimp Platte mit gefühlten 3 Kilo von diesen Viechern für jeden. Göttlich.
Der Navypeer ist auch eine super Attraktion. Weniger das Riesenrad ,welches da kontinuierlich , KOMPLETT LEER, seine Runden dreht ,auch nicht die vielen Peer 2 Peer Netzwerke in Hafengegend, sondern viel mehr der super Ausblick.
Unser Weg zum Millenium Park führte durch zahlreiche Brücken mit deutschen Touristen. „Kai, wär is sät Sihrs Tower“. Da wird den Einheimischen warm ums Herz. Wobei man ganz klar sagen muss ,dass den meisten Amerikaner Kai an der Brücke immer noch lieber ist als die Brücke am Kai…
Der Millenium Park ist ein sündhaft-teurer Konzert/Kunst Park mit einer spiegelnden Wurst als Attraktion. Näher will ich darauf nicht eingehen. Nachdem Jonas am abend seinen „mimimimi-müde“ mood aufsetzte, zogen Tobi und ich alleine los in die Welt des Blues.
Buddy Guys Legends, der Club des legendären Buddy Guy (fragt Wikipedia…) offerierte nicht nur Heineken für 5,50 sondern auch einen grandiosen Bluesabend. Ein charismatischer schwarzer Affe begann die Frauen im Publikum anzugraben: Blues eben. 
Über den Heimweg hüllen wir lieber mal den Mantel des Schweigens, wenn ihr nichts gegen habt.Das ist zwar ein Blog und kein Mantel & Gegen Film, trotzdem sei nur angemerkt: wir kamen an.
Und nun müssen wir hier alle erstmal was frühstücken und dann das Auto abholen. Bis morgen!


 Und denkt dran. Man kann hier auch Comments schreiben….


Mittwoch, September 17, 2008

Bilder von Tag 1






Day 1: The Journey begins



Day 1: The journey begins
So hier sind wir nun. Im Belden Stratford. In der Präsidentensuite. Doch dazu später mehr. Es ist 2.25 Uhr deutscher Uhrzeit und nach einem anstrengenden Tag haben Tobi , Jonas und ich es endlich geschafft. Wir sind in den Staaten. In Chicago.

Doch lasst mich ein paar Stunden früher beginnen. 5.45 Wecker klingelt, Airportshuttle kommt ,alles klappt wunderbar, der Flug nach Paris geht um 9.25 , schon um kurz nach 7 stehen wir am Air France Schalter wo mich ein freundlicher Franzose fragt , wohin ich denn fliegen möchte.
- Paris , um 9.25. Der Franzose lächelt , zögert kurz und drückt mir dann freudestrahlend dieses böse Wort rein: ANNULIERT.



Tatsächlich wird an diesem Tag genau ein Flug in München annuliert. Unserer. Nicht wegen etwaiger technischer Probleme, nein, er scheint einfach zu schwach ausgelastet zu sein. Und nachdem eine Stunde später ja auch noch ein Flug nach Paris geht- warum nicht einfach beide zusammenlegen! Wir haben also nur noch eine Stunde Aufenthalt in Paris, wie das mit dem Umsteigen klappen soll - keine Ahnung. Boarding, also nach Check in und Security in Paris für den Flug nach Chicago ist 5 Minuten nach unserer planmäßigen Ankunft aus München. Gut dass uns die Air France Schnalle am Münchner Flughafen den schnellsten Weg zum falschen Terminal eingezeichnet hat.

Wir gehen also in München zum Gate. Das geht schnell in München, in anderen Städten , Rom , Paris , würde Edmund jetzt sagen, brauchen sie schon 10 Minuten um ihr Gate zu finden! Am Gate angekommen sitzen da viele wartende Fluggäste, eine Air France Maschine ist aber weit und breit nicht zu sehen. 5 Minuten vor der Boardingtime LANDET dann eine AirFrance A319 und dockt an unserem Gate an. Saubermachen braucht man ja die Dinger nicht. Nachdem der Viehtrieb abgeschlossen ist starten wir mit 20 Minuten verspätung. Nicht viel später: Das reichhaltige Frühstück! Air France hat sich nicht lumpen lassen und spendiert JEDEM Fluggast 2 Kekse!


In Charles des Gaulles. Ein Wunder geschieht. Serviceoffensive Air France. Weil man anscheinend verstanden hat ,dass es absolut unmöglich ist in 40 Minuten durch Gaulltown zu rennen und für einen Transatlantikflug einzuchecken, bringt man uns persönlich zum Anschlussflieger. Natürlich müssen wir vorher erst zur Polizei, zum Sicherheitscheckin 1 und zum eigentlichen Boarding gebracht werden , wo ich dann 5 Meter vor dem Flugzeug tatsächlich rausgezogen werde und meinen kompletten Rucksack zum X ten Mal durchchecken lasse.
Dann heben wir endlich ab in die neue Welt, wir haben beschissene Sitzplätze in der Mitte, man sieh also etwa…. Garnichts vom flug , und wir sitzen noch nicht einmal nebeneinander. Immerhin hab ich das Glück 2 Plätze für mich zu haben, Platz ist also da. Das Essen ist sehr Käselastig, der Franzose serviert Frischkäse, Camenbert, Käsesandwich, oder auch einen gerösteten Ziegenkäse. Wobei oder falsch ist. Man bekommt das alles. Auf einem Flug. Der läuft dann letzendlich ab wie ein langer Arbeitstag ohne Arbeit. Schlafen, Filme schaun, am englischen Wer wird Millionär verzweifeln oder sich einfach über das lustige Englisch der Bordcrew amüsieren.
Ziemlichgenau 9 Stunden später. Chicago. Im Flugzeug noch bescheuerte Formulare ausfüllen. Sind sie geistig zurückgeblieben? Planen sie terroristische Anschläge in den USA ? Führen sie Insekten ein? Oder doch lieber ein gutes Stück Erde??

An der Immigration warten wir erstmal eine Stunde. Fingerabdrücke von jedem einzelnen Finger, ein Foto, dazu die Daten. Wer sich immer gefragt hat was mit der ganzen high.-end Stasi Technik passiert ist- probiert es aus.

Nach der total unspektakulären Grenzkontrolle/Immigration dann der Schock. Mein Koffer fehlt. Dass er fehlt, weiß die Air France. Sie haben das gleich auf eine Liste geschrieben. Warum er denn fehlt und wo er sein könnte ? Keine Ahnung. Gehen sie doch zum Airfrance Schalter… Dort hat man natürlich auch keine Ahnung wo der Koffer denn so abgeblieben sein könnte – Im Zeitalter von totaler Datenerfassung ist es natürlich nicht möglich einen Koffer zu tracken…
„Wir schicken Ihn an ihr Hotel“ . Vielleicht morgen. Oder übermorgen. Oder Freitag. Oder garnicht. Immerhin sagt die Dame mir ,ich solle doch auf AirFrance Kosten für 100€ erstmal Zeug kaufen. Halt. Nicht ganz. Ich leg das Geld aus und bekomm es dann wieder. Irgendwann. Vielleicht. Soviel zu den Franzosen. Ich kann verstehen, dass 1871 hart war, aber man muss irgendwann auchmal damit anfangen diese Deutschen nicht nur als potenzielle Panzer zu sehen.

Die positive Überraschung kam dann zum Schluss. Nach 1 Stunde Ubahn in Chicago und nochmal einer halben laufen - das Hotel! Es ist bombastisch. 5 Sterne sind kein Ausdruck. Vergesst das drei Mohren. Hier stehen gleich zwei an der Tür. Nur um sie mir aufzuhalten. Jetzt aber genug für heute. 70 Quadratmeter und 70 Kabelkanäle wollen ausprobiert werden. Wir lesen uns dann morgen….
Koto

Dienstag, September 09, 2008

Hallo ihr alle!

Nach fast einem Jahr wird der Blog tatsächlich wiederbelebt. Das Ganze hat einen Grund , einen ganz speziellen : Koto hits the Route 66!

In einer Woche geht's los, zusammen mit Jonas und Tobi führt mich mein Weg 3 Wochen quer durch die USA - von Chicago nach Los Angeles. Und da wir euch natürlich nichts vorenthalten möchten dürft ihr mitfahren. Virtuell und genau hier.

Wir werden versuchen täglich von unseren Erlebnissen zu berichten. In 7 Tagen geht's los, also bookmarked diese Seite und dann....

get your kicks on route 66!