Freitag, September 26, 2008

Tag 10: Gallup - Flagstaff

Wir warten auf die Polizei. Ich bin mir ziemlich sicher ,dass der Sherriff sich bald nach diesem long sleek german erkundigen wird. Willkommen in Flagstaff, der Stadt mit der niedrigsten Luftfeuchte der Welt. Die perfekt mit den vielen Wäldern drumherum harmoniert, solang man nicht, und genau das hat Tobias getan, unverblümt mit dem Feuer spielt. Oder danach an der Rezeption fragt. Dass man dann noch einen drauf setzt und nach STREICHHÖLZERN fragt ,wobei er sicher die wörter „burninated“ und „wood“ verwendet hat, und anschließend demonstrativ genußvoll seine Zigarette in der Öffentlichkeit raucht, kann auch nicht dadurch entschuldigt werden dass die Rezeptionistin genau das ist was das Motel nicht ist: hübsch.

Während wir weiter warten lasst mich doch den heutigen Tag kurz zusammenfassen. Ich weiß ja nicht warum das kontinentale Frühstück „kontinental“ heißt. Sollte es sich auf die Größe beziehen, war das heute wohl eher die LiechtensteinEdition. Immerhin gab es Toast und Butter und zahlreiche Marmela… ahm. Nein. Eigentlich nur Toast und Butter. Als dann auch noch aus dem „100% Orangensaft“ zu 70% Wasser kam, versteinerte mein Gesicht wie diese amüsanten Baumstämme die anschließend im Petrified Forest National Park auf uns warteten.

Dazwischen lag einmal wieder ein Bundesstaat und keine Stunde Fahrzeit, denn die feinen Herren aus Arizona haben kein Interesse an einer Umstellung auf Sommerzeit. Man wundert sich wieso sie nicht gleich ein anderes Zeitsystem verwenden, schließlich scheint der Amerikaner generell seltsame Größen zu verwenden um sich vom Europäer abzugrenzen. Tobias hat hierzu die Einführung der StUNZEN vorgeschlagen. Wir konnten uns allerdings nicht darauf einigen ob es dann auch MinUNZEN und SekUNZEN oder doch Quarter-StUNCEN und DIMEUNZEN geben sollte.

Der Petrified Forest ist sehr schön. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“. Man wird beim Hineinfahren gefragt ob man denn verkieseltes Holz im Auto hätte, was natürlich dauernd passiert, wer hat schließlich nicht immer einen versteinerten Baumstamm im Kofferraum. Falls man nämlich ein solches Hölzchen aus dem Park befördern möchte zahlt man 350 Dollar aufwärts. 

Nach wirklich beindruckenden Aufnahmen die wieder kein Mensch sehen wollen wird („Hab ihr auch was anderes als „Natur“ fotografiert?) und 2 Stunden Tour durch den Park dauerte es nicht lange ehe wir an einem weiteren absoluten Highlight vorbeikamen. Vielleicht habt ihr denselben mäßigen Musikgeschmack wie Tobias und kennt „Take it eaaaaasy“ von den Eagles. In diesem Lied gibt es eine Textzeile die wiefolgt lautet „…standin on a corner in winslow…“ . Ihr könnt euch denken was jetzt kommt. Wenn dieses Kaff Winslow doch tatsächlich einmal in seiner Geschichte irgendwo erwähnt wird muss es das natürlich würdigen. Deswegen haben sie eine Ecke, wo alle diese Route66 Touris hinfahren ,aussteigen, ein Foto machen und weiterfahren. Oder noch einen „I was standing on a corner in winslow“ –Plüschaffen mitnehmen. Toll.

Das toppte sogar noch die TWIN ARROWS, ein Highlight welches so gigantisch ist, dass es eine eigene Interstate Ausfahrt bekommen hat. Ich gebe es hier mal völlig wertungsfrei wieder: Zwei verfallene Werbepfeile einer geschlossenen Tankstelle stecken im Boden.

In Flagstaff residieren wir heute und morgen. Der Name entstand, als ein verrückter Siedler eine Fahne an einem geschälten Mahagonibaum befestigte und dann weiterzog. Als weitere Siedler kamen und die Fahne sahen nannten sie den Ort Mahagoni. Das setzte sich aber leider nicht durch und so heißt der Ort heute Flagstaff.

Im Supermarkt kauften wir nicht nur Cheetos und Twinkies, nein wir erwarben auch 10 Donuts und 2 , jetzt haltet euch fest, BISMARCKS. Wir hätten gerne auch noch Hindenburgs mitgenommen aber die waren leider alle verbrannt. Hätte der gute Otto von davon Wind bekommen, dass er heute als Süßgebäck verkauft und noch dazu mit BAYRISCHER Creme gefüllt wird, die Politik von Zuckerbrot und Peitsche hätte es nie gegeben! Erschüttert essen wir beide Bismarcks sofort auf und ärgern uns, dass Heino keine Version von „ Wir wollen unsern alten Kanzler Bismarck wiederhaben“ aufgenommen hat.

Wir nehmen uns vor morgen den Grand Canyon so deutsch wie möglich zu besichtigen. Mit strammen Schritt, forschem Geist und David Hasslehoff. Was daraus wird - lest ihr morgen.

1 Kommentare:

Am/um 26 September, 2008 19:16 , Anonymous Anonym meinte...

sieht verdammt nach wassermangel aus, die huebsche gegend. bin immer noch in good old italy, deshalb no umlaute, you know...will mehr "menschenbilder", wie dick sind die baeuchlein und die suessen baeckchen inzwischen?? Tante saluti, mam

 

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