Dienstag, Oktober 09, 2007

Herr Kerner, Frau Berger und drei nicht so Schlaue.

"Auch wenn die Mehrwehrtssteuer niedriger gewesen wäre, hätte ich kein weiteres Kind gezeugt". Dieser Satz,den Senta Berger spricht, ist wohl der weiseste an diesem Abend zwischen Kind ,Küche und Kerner, einem denkwürdigen ohne jeden Zweifel.



An diesem Abend ; zu Gast sind Senta Berger, Mario Barth und Margarethe Schreinemakers; das werden "die Medien" berichten fliegt Eva Herrman bei JBK raus.

10 Minuten vor Schluss.

Eigentlich, ja eigentlich hätte man der Fairness halber mindestens drei der Gäste des Saales verweisen müssen. Denn bei dieser Grenzüberschreitung von Naivität zu grober Dummheit hört der Spaß und damit der Bildungsauftrag des ZDF auf.

Doch zurück zu den Anfängen. Eva Herrman ist da. Nach 2 Monaten mal wieder. Sie hat ihre Bücher geschrieben bei der Tagesschau aufgehört und dann dieses Zitat gebracht,deswegen wurde sie gefeuert.

"Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung
zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen
zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien.
Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland
auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus
und der darauf folgenden (Anmerkung:der ging bis 67?) 68er
Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch
alles das alles, was wir an Werten hatten,
es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter,
hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat,
das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war,
und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das
ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben…"


Das Zitat wird vorgespielt, ein verworrenes Stück Worte, das genauso dumm wie harmlos ist. Wertegeschwafel, die bösen 68ger ,die alles zerstört hätten, dann ein Politiker ,ein "durchgeknallter", gemeint ist Adolf Hitler. Und irgendwo kann man dann herauslesen ,wenn man sich sowas auch nur anhören will, dass ja das mit Familie damals nicht so schlecht war. Auf jedenfall nicht so schlecht wie 68.

Gut dass ein Historiker im Raum ist, der das Dritte Reich zum Anlass nimmt sich auch gleich wort-Reich zu äussern, erklärt uns, dass bei den Nazis eigentlich alles schlecht war und Eva bei den Konservativen besser aufgehoben wäre. Und dann muss er noch nachschieben ,dass er erst eine Studentin darüber abgefragt hat, ob Eva Herrman recht habe.Nein hat sie gesagt.

Und eine Eins bekommen.

Ist soetwas sachlich? Mit Sicherheit nicht. Da will man der alles verwischenden Herman mit stolzen Fakten auf Leib rücken, doch selbst verirrt man sich dabei ganz galant vom Lehrbuch zum Taschenroman.

Allein die Aufstellung der Gästeliste offenbart schon,dass da nicht viel Gutes kommen kann.

Mario Barth, der Stefan Raab ohne Talent und Esprit , der besonders gerne laut lacht ,auch gern über andere, wenn die Kamera auf ihn herabblickt.

Margarethe Schreinemakers, die wohl wieder ein Comeback vom Withdraw vom Comeback des Withdraws vom Comeback macht.Die ihre Homepage "Die offizielle Homepage der beliebten Moderatorin" nennt. Sie zahlt jetzt Steuern. Hat sie immer.

Senta Berger, die Eva Hermans Bücher nicht gelesen hat, die unter all den anderen vor Allem dadurch hervorsticht ,dass man sich für sie nicht schämen muss, was an diesem Abend auffällt.

Und dann Johannes, der Eva immer wieder fragt ob sie ihr Zitat doch nicht zurücknehmen wolle.
Wenigstens ein Bisschen?
Ein kleines Bisschen?

Das will sie nicht. Es hätte es soviel einfacher gemacht.

Thea Dorn hat in der taz Parallelen zwischen Eva Herman und Alfred Rosenberg festgestellt. Alfred Rosenberg war der Chefideologe der Nationalsozialisten.Da waren einige Wörter gleich. Frau Dorn hat Evas Buch auch "Das Eva Braun Prinzip" genannt. Und auch in der taz wurde Evas Prinzip sicher falsch , verfälscht abgedruckt.
In der taz, einem unsäglich hurra-linken Blatt mit einer Auflagenstärke von einem Viertel der "Augsburger Allgemeinen" . Man kann froh sein,dass es auf der Rechten Seite kein Pendant gibt.
Eigentlich also nichts um was man sich Sorgen machen müsste,an Evas Stelle.

Die Menschen die ihr Buch kaufen, lesen weder die taz noch Essays von Frau Dorn.
Das Problem ist,das Eva Herrman es nicht schafft aus dieser Ansammlung an Wichtigtuerei und gespielter Political Correctness die ihren so lachhaft harmlosen Schwadronagen entgegengeworfen wird Profit zuschlagen , ihr Kampf dagegen ist viel schlimmer,als das was sie gesagt hat. Denn genau darin offenbart sich ihr eigentliches Manko, ihre eigene Dummheit,die sie nicht wahrhaben will.

Es werden weitere Zitate gebracht. Eva hat von der "gleichgeschalteten Presse" gesprochen. Sie konntert, das mache der Spiegel doch auch dauernd. Schlimmer wird es noch als sie meint, "damals wurden auch Autobahnen gebaut, auf denen wir heute fahren". Wohl die beste Möglichkeit sich dem auszuliefern was folgt. Aufschreie. Frau Schreinemakers will die Sendung verlassen. Das ist genauso falsch wie wünschenswert. Sie bleibt.

Eva Herman ist nicht rechts, sie ist spießig, überzogen konservativ, und bildet sich ein dass die Zeit vor 68 das Paradies gewesen sein müsste.
Sie in die Ecke von Nazis zu stellen ist, ist verfehlt und fördert genau das ,was man ihr unterstellt. Eine Verharmlosung des Rechten. Ihre Positionen sind nicht rechts ,sondern eben konservativ. Und mal ehrlich, das die Mutter es im Dritten Reich gut hatte und dass Herr Hitler Autobahnen gebaut hat ist genau sowenig rechts wie der Verkehr in England, sondern ein gängiges Klischee, das bei jeder Straßenumfrage mindestens 60% bejahen würden.

Dadurch ,dass man diese Frau in die Rechte Ecke stellt und ihr ankreidet ,dass sie von der NPD ungewünschten Applaus bekommt ,fördert eben genau diese ewig Gestrigen. Man schreibt ihnen dadurch eine Meinung und ein Wertebild zu, das nicht dem nationalsozialistischem auch nicht dem nationalen sondern dem erzkatholischen, dem erzkonservativem Weltbild entspringnt. Eva Herman will eine Frau ,die sich nur um die Kinder sorgt,die nicht arbeiten geht und zuhause kocht. Der nationalsozialistische Staat wollte eine Frau ,die Kinder gebärt ,nicht für sich ,sondern fürs Vaterland. Eva Hermans Prinzipien den Rechten zuzuschieben ist also ein Spiel mit dem Feuer. Gerade in Zeiten, in der sich die CDU ein Wettrennen mit der SPD nach links liefert, einer CDU für die Karrierefrauen und Homoehe ganz alltäglich sind, bildet sich ganz langsam ein Vakuum rechts. Es gibt rechts der CDU keine konservativere Partei, ausser einen Haufen voller "Nationalen". Und genau deshalb kann man den Rechten keinen größeren Gefallen tun als ihnen Themen zuzuschreiben die ein beachtlicher Teil der Bevölkerung, die stark Konservativen für richtig erachtet und gutheißt.

So ist dieser Abend ein Armutszeugnis für alle Beteiligten . Für Eva Herman aufgrund ihrer unsäglichen Unausgegorenheit ihrer Formulierungen. Für ihre Uneinsichtigkeit. Und für den Moderator und all die anderen Sofasitzer deshalb, weil sie in typischer Manier Angst haben vor dem braunen Mann,den sie zu glauben sehen und den sie ohne die deutsche Brille als ziemlich einfältigen Tor entlarven würden.

Und das ganze Gerede um Eva Hermans Buch?

Dieses Buch taugt nichts, weil Eva Herman drei Dinge verwechselt: Kinder mit Glück, Gleichberechtigung mit Zufriedenheit und die Rolle der Frau, wie sie die Natur vorsieht, mit der Rolle der Frau, wie sie Deutschland unter Adenauer vorsah.

Damit ist alles gesagt.